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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0027
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Eiser scköiien Griechen. r-
der jungen Griechin ein Wort auf ihren Brief
zu antworten, so stellte ich mir wohl vor, daß
sie mel l ohne Bekrübmß, die Zahl derer
Sklavinnen in dem Serail des Selictars zu
vermehren, hören würde. Was wird eS
geben, daß sie solches in meiner Gegenwart
hören muss, und doch ihren Unwillen durch
Klagen an den Tag zu legen, sich nicht unter-
stehen darf? des Cheriber Sclave wäre zwey-
mahl gekommen, eine'Antwort von mir zu
fordern, ich liesse ihn aber hierauf sagen, alS
daß ick der guten Mevnung, die man von
mir harre, mit allem Eyffer, welchen man
davon erwartete, nachleben würde.
Der Bassa, anstatt mich in den grossen
Saal zu führen, ließ seiner Sclavin sagen,
daß sie zu uns in ein Cabinet kommen solle,
wobei) er den Befehl ertheilte, daß niemand,
als sie, weiter solle eingelassen werden. Ihre
Furchtsamkeit, als sie sich uns näherte, gäbe
mir genugsam die Bewegung ihres Hertzens
zu erkennen. Sie konnte mich bey ihrem
Herrn nickt sehen, ohne sich zu schmeichlen,
daß ick ibrentwegen da sey, und daß ich ihr
vielleicht die glückliche und angenehme Zeitung
ihrer Freyheit überbrächte. Die erste Höflich-
keit, so ihr der Bassa sagte, muste sie auch
in Viesen Gedancken bestärcken, indem er ihr
mir vieler Ganfftmuth und Freundlichkeit er-
kläret-, daß, ohngeachret der grossen Zu-
neigung , so er vor sie hätte, er sich doch nicht
emschlagen können, das Recht, welches er
B r über
 
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