so
Lebens - Geschichte
Veweg-Grund, welcher die Türckische Frau
angetrieben, sich meiner anzunehmen, wäre
wohl, daß sie einige Schönheit an einer Frem-
den wahrgenommen/ die sich zu Constantino-
pel ohne Bekanntfchafft, und Schutz befän-
de. Sie hatte deßwegen mit ihrem Manu
einen Entwurfs gemacht, von welchem sie sich
Hofnung machte, daß er mir ansiehen wür-
de, und hatte den nemlichm Tag, sich mit
mir darüber zu bereden, ausersehen, an wel-
chem mir, derselbe meine Gedancken zueröf-
nen, vorgenommen. Sie fragte mich verschie-
denes über mein Geschlecht, und meinen Ge«
durchs-Ort, das ihr zu ihrem Vorhaben ,
wegen der Erläuterungen, die sie aus meinen
zohe, dienen sollte. Da sie mir endlich sehr
über meine Schönheit geschmeichelt, so bote
sie mir an, mich weit über mein Hoffen glück-
lich zu machen. Sie kennte, sagte sie mir,
einen reichen Handelsmann, welcher die Wei-
ber sehr liebte, und welcher nichts, sie zu ver-
gnügen, ermangeln liesse. Er hätte deren
zehen, wovon aber die schönste mir lang nicht
gleich käme, und ich dörstre nicht zweifeln, daß
er mich gewiß allein lieben, und mehr vor
mein Glück, als vor der andern Zehen ihres,
besorgt seyn würde. Hiebey unterliesse sie nicht,
mir sehr den Überfluß zu rühmen, welchen
man allerOrten in seinemHauß anträffe, wo-
von ihr Mann so wohl, als sie selbst, ein wah-
res Zeugniß ablegen könnten, weilen sie schon
lange Zeit zu seinen Diensten gebraucht wor-
den.
Lebens - Geschichte
Veweg-Grund, welcher die Türckische Frau
angetrieben, sich meiner anzunehmen, wäre
wohl, daß sie einige Schönheit an einer Frem-
den wahrgenommen/ die sich zu Constantino-
pel ohne Bekanntfchafft, und Schutz befän-
de. Sie hatte deßwegen mit ihrem Manu
einen Entwurfs gemacht, von welchem sie sich
Hofnung machte, daß er mir ansiehen wür-
de, und hatte den nemlichm Tag, sich mit
mir darüber zu bereden, ausersehen, an wel-
chem mir, derselbe meine Gedancken zueröf-
nen, vorgenommen. Sie fragte mich verschie-
denes über mein Geschlecht, und meinen Ge«
durchs-Ort, das ihr zu ihrem Vorhaben ,
wegen der Erläuterungen, die sie aus meinen
zohe, dienen sollte. Da sie mir endlich sehr
über meine Schönheit geschmeichelt, so bote
sie mir an, mich weit über mein Hoffen glück-
lich zu machen. Sie kennte, sagte sie mir,
einen reichen Handelsmann, welcher die Wei-
ber sehr liebte, und welcher nichts, sie zu ver-
gnügen, ermangeln liesse. Er hätte deren
zehen, wovon aber die schönste mir lang nicht
gleich käme, und ich dörstre nicht zweifeln, daß
er mich gewiß allein lieben, und mehr vor
mein Glück, als vor der andern Zehen ihres,
besorgt seyn würde. Hiebey unterliesse sie nicht,
mir sehr den Überfluß zu rühmen, welchen
man allerOrten in seinemHauß anträffe, wo-
von ihr Mann so wohl, als sie selbst, ein wah-
res Zeugniß ablegen könnten, weilen sie schon
lange Zeit zu seinen Diensten gebraucht wor-
den.