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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0062
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Lebens - Geschichte


54 Levens - evesMrcyke
hatte, ss konnte ich sogleich nicht mein Ver-
langen stillen, das ich, meinen Schleyer weg- v
-zunehmen, hatte. Da unterdessen dieStun-
de herbey gekommen, wo man zu verkauffen
anfienge, so konnte ich nicht ansehen, daß
verschiedene Personen sich Weibsbilder zeigen
liessen, die lang nicht so gut als ich aussahen,
und bekäme dahero eine grosse Ungedult, mei-
nen Schleyer weg zu thun. Man hatte mich
unter dem Haussen nicht wahrgenommen, daß
ich eine Fremde wäre / oder man hatte viel-
mehr nicht von der Absicht urtheilen können,
die mich dahin gebracht. Kaum aber hatte ich
mein Gesicht sehen lassen, so kamen alle Zu-
schauer, die meine Jugend und Schönheit
bewunderten, um mich herum; von allen Sei-
ten hörte ich fragen, wem ich 'zugehörte, und
die Sklaven-Händler fragten sich es unter
einander selbst mit Erstaunen- Da endlich
niemand wäre, der auf diese Frage einen Be-
scheid sagen können, so wendete man sich zu
Mir selbst. Ich versicherte hierauf zwar, daß
ich zu verkauffen wäre, ich fienge aber auch auf !
meiner Seite zu fragen an, wer diejenige wä-
ren , die mich zu kauffen gedächten. Eine so
ausserordentliche Begebenheit machte, daß
noch eine grössere Menge Volcks sich um mich
herum stellete, und die Sclaven-Handler,dis
eben so begierig, als die Zuschauer waren, tha-
ten mir verschiedene Vorschläge, die ich aber
insgesammt verachtete. Es fanden sich einige
Leute, die mir auf die Frage, so ich an sie ge-
than.
 
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