Einer schönen Griechin. 5 ?
reitzet. Die Vorstellung meines Glücks rühr-
te mich nicht mehr', weil ich nichts, das mei-
ne Sinne machen können, darinnenmehr
wahrnahme. Es machte mir nicht allein kein
Vergnügen mehr, daß man mir mit so gros-
sem Eyffer und Geschwindigkeit gehorsam lei-
stete, sondern ich hatte auch sechsten nichts
mehr zu befehlen. Mein kostbahres Zimmer,
die Menge und Schönheit meiner Juwelen,
meine prächtige Kleider, nichts, sage ich, stell-
te sich meinen Augen mehr unter der Gestallt
dar, wie ich es von Anfang gesunden. Oesters,
wann ich mir selbst zur Last war, redete ich al-
les an, was um nnch stände; Mach mich glü
lieh, sprach ich zum Gold, und zu den Dia-
manten. Alles war stumm und unempfindlich.
Ich glaubte, daß ich mit einer Kranckheu, die
ich nicht kennete, befallen worden. Ich sag-
te es zum wenigsten dem Bassa, welcher schon
meine Veränderung wahrgenommen. Er
dachte, ob die Einsamkeit, in welcher ich einen
Theil des Tages zubrächte, vielleicht Schuld
an dieser Tiefsinnigkeit und Schwermut!) sey,
ohngeachtet er mir zu dem Ende einen Zeichen-
Meister gegeben, daß er mir die müßige Zeit
vertreiben sollte, und weilen ich ihm zumah-
len viele Neigung zu dieser Kunst bezeuget
hatte. Er that mir derohalben den Vorschlag
indem Zimmer zu bleiben, wo seine übrige
Weiber bey einander wären, von welchem er
Mich, aus einem besondern Vorzug, bißher
getrennet gelassen. Dieses neue Schauspiel
diente