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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0071
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Einer schonen Griechin. 6z
machen; ich versichere ihnen aber, daß ich
kein Wort von derselben verlohren, Md sie
waren kaum hinaus gegangen, als ich schon
anfing, mir auch die geringste umstände wie-
der vorzustellcn- Sie waren mir alle sehr
kostbar, und von dem Augenblick an, machte
ich meine stetswährende Betrachtung darü-
ber. Weder Tags noch Nachts kamen mir
andere Sachen in den Sinn- Es giebt also
ein Land, sagte ich-, wo man noch ein ander
Glück, als das inReichthumund einem herr-
lichen Leben bestehet, findet! Es giebt Leute,
welche bey einer Frau etwas anders, als
bloße Schönheit hochachten! Es giebt noch
ein ander Verdienst, so an den Frauens-Per-
synen zu rühmen, und andere Güter vor sie
zu erhalten! wie kommt es aber, daß ich nie-
mahlen erkandt, was mir so annehmlich vor-
kommt, und was mit meinen Neigungen eino
so grosse Aehnlichkeit hat. Ob ich gleich die
weitere Umstände von ihnen hierüber zu ver-
nehmen gewünschet, um welche sie zu befra-
gen mir auch keine Zeit übrig bliebe, so wäre
mir jedoch genug, mich mit so lebhaften Be-
gierden eingenommen zu sehen, um mir ei-
nen hohen und erhabenen Begriff von dem,
was mir eine so starcke Bewegung verursach-
te, zu machen. Ich würde keinen Augenblick
bey mir angestanden haben, das Serail zu
verlassen, wann mir nur möglich gewesen, aus
demselben zu kommen. Ich würde sie in der
gantzen Stadt ausgesucht haben, um nur ei-
ne
 
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