Prévost D'Exiles, Antoine François: Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte (Franckfurt , Leipzig, 1749) [VD18 13052756]

Einer schönen Griechin. iZ 7
mich aber die Zeit, die sie sich zu ihrer Ant-
wort ausgebeten, völlig nieberschluge, über,
die Freude des Selicktar verzweifelte, und we-.
gen der Gewalt, die ich mir anthake, meine
Bewegung zu verbergen, fast erstickte, so dach-
te ich nur auf bk Straß zulkomnlen, in der
Hvsnung, mich durch mein Seufzmszum we-
nigsten ein wenig zu erleichtern. Da ich un-
terdessen die Krafft nicht Hatte, ohne den Ge-
lickten weg zu gehen, so war eine neue Marter
vor mich, daß ich mich gezwungen sähe, eine,
Stunde lang unterwegs mit ihm zu reden, und
zu vernehmen, wie vergnügt er über sein gutts
Glück war. Ich konnte mir nicht einbjldeu^
daß er einem Augenblick zu dancken, daß er so
gütig wäre angehöret worden, und weil mir
feine Aufrichtigkeit bekannt war, so batichihn,
mir eine Erklärung über diesen Besuch zu ge-
ben , der mir eine solche Verwunderung ver-
ursachet. Er ließ sich auch nicht, lang nöthk
gen, biß er mir entdeckte, daß, als er den nehm«
liehen Tag'der Theophe verschiedene Gesehen-
cke überschlcktdie sie, ohne jedoch auf seinen
Brief zu antworten, angenommen / so hätte
er dem Sprachmeister dabev. melden lassen, daß
er willens wäre, sich heimlich in sein Hauß zu
begebcn, und daß die Hoffnung einer BeloG
nung diese niederträchtige Seele angetriebcn,
ihm sein Hauß zu eröfnen- Er hatte ihrwiu
der Thar die Nachricht sagen lassen, daß ich
gemeiniglich des Abends mich daselbst befän-
de- Da ich aber, fuhr der Selicklär.sorl, kei-
I 5 ne