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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0146
1 z 8 Lebens - Geschichte
ne andere Neigung, als die ihnen bekannt ist,
vs'r dieselbe habe, und die Natur der ihrigen
mir nicht unbewust ist, so habe ich nicht gese--
hen, daß mir ihre Gegenwart zur Last wär, ich
bin im Gegentheil höchstens erfreut, daß sie
von der Gewißheit meines gethanen Verspre-
chens ein Zeuge seyn können. Er wiederholst»
te mir zehenmahl, daß er fest entschlossen, all
dieselbe treulich zu halten, und die Probe von
einem Glück zu machen, das die Muselmänner
noch nicht kenneren.
Ich muste wieder meinen Willen ein so ed-
les und großmükhiges Verfahren loben, und
da mir endlich bey dein Verdruß, den ich aus-
gestanden, noch beyßele, was ich demselben
Wers auf das Heiligste versichert, Und meine
Ehre, die sehr darunter leiden würde, nicht
gern chintansetzen wollte, so nähme mir ernst-
lich vor, meine Neigung, die ich jedoch schon
zu viel überhand nehmen lassen, zu unterdru,
ckrn, in welche Gedancken ich auch den Se-
lrcktar verliesse- Kaum war ich aber etliche
, Schritte von ihm gegangen, als ich meinem
Cammerdiener, den ich allein von meinen Leu-
ten bey mir hatte, mit seinem Nahmen rufen-
störte Ich erkannte ihn sogleich vor den
Gclaven, den ich der Theophe bevgegeben.
Die Gedancken, womitich den Selicktar ver-
lassen, würckten noch so krafftig bey mir, daß
ich im Begriff war, ihm etliche Befehle zu
ercheilen, die seinF Gebieterin sehr hart wür-- i
den geschienen haben. Er kam mir aber zuvor, -
mir
ne andere Neigung, als die ihnen bekannt ist,
vs'r dieselbe habe, und die Natur der ihrigen
mir nicht unbewust ist, so habe ich nicht gese--
hen, daß mir ihre Gegenwart zur Last wär, ich
bin im Gegentheil höchstens erfreut, daß sie
von der Gewißheit meines gethanen Verspre-
chens ein Zeuge seyn können. Er wiederholst»
te mir zehenmahl, daß er fest entschlossen, all
dieselbe treulich zu halten, und die Probe von
einem Glück zu machen, das die Muselmänner
noch nicht kenneren.
Ich muste wieder meinen Willen ein so ed-
les und großmükhiges Verfahren loben, und
da mir endlich bey dein Verdruß, den ich aus-
gestanden, noch beyßele, was ich demselben
Wers auf das Heiligste versichert, Und meine
Ehre, die sehr darunter leiden würde, nicht
gern chintansetzen wollte, so nähme mir ernst-
lich vor, meine Neigung, die ich jedoch schon
zu viel überhand nehmen lassen, zu unterdru,
ckrn, in welche Gedancken ich auch den Se-
lrcktar verliesse- Kaum war ich aber etliche
, Schritte von ihm gegangen, als ich meinem
Cammerdiener, den ich allein von meinen Leu-
ten bey mir hatte, mit seinem Nahmen rufen-
störte Ich erkannte ihn sogleich vor den
Gclaven, den ich der Theophe bevgegeben.
Die Gedancken, womitich den Selicktar ver-
lassen, würckten noch so krafftig bey mir, daß
ich im Begriff war, ihm etliche Befehle zu
ercheilen, die seinF Gebieterin sehr hart wür-- i
den geschienen haben. Er kam mir aber zuvor, -
mir