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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0162
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i -4 Lebens-Geschichte
walt zu dancken haben/ wann ich auch schon,
Zwangs-Mittel zu gebrauchen, vollkommen
belügt wäre. Sie sollen nicht allein diese Nacht,
sondern, wann sie solches verlangen, ihre gan-
ze Lebens-Zeit in gewünschter Ruhezubringen-
Ich rufte sofort ihre Sclavin, welcher ichgantz
gleichgültig/ sic auszukleiden, den Befehle»
theilte,. und begab mich mit dem nehmlichen
Schein eines rühmen Hertzens in ein anderes
Zimmer,wo ich mich unverzüglich zu Bett leg-
te- Ick bliebe dem ohngeachtet noch in einer
solchen Bewegung, daß alle angewandte Be-
mühungen nicht vollkommen mich beruhigen
konren; doch hoffte ich/ daß der Cchlafdie
Ruhe in meinem Gcmüth am besten wieder
Herstellen würde.
Kaum hatte ich bey der Dunckclheit und
Stille dcr Nacht meine Gedancken zusammen
gebracht, als schon alle vorgegangene Umstän-
de sich meiner Einbildung wieder auf das leb«.
Haffteste darftelleten- Gleichwie ich nun kein
Wort von allen Reden der Theophe verloh-,
ren/ so muß ich bekennen/daß das erste, woran
ich mich erinnerte/ einen Wiederwillen und
Beschämung bey mir erregte. Es war mir so
garwas leichtes einzuseben/ daß mein geschwin-
der Entschluß sie in Ruhe zu lassen, wie auch
meine Gleichgültigkeit/ die ich bey dem Ab-
schied an den Tag gegeben/ aus keiner andern
Ursach bergerübret. Ich beharreteeinigeZcit,
wegen der Vorwürffe, die ich mir wegen mei-
ner Schwachheit machte, auf diesen Gcdan-
 
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