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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0182
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Ledens«GestchrchkL
ekung gehofft, war die Furcht vor ihremVat-
ter, welcher mehr als jemahls würde berechti-
get gewesen seyn, sie nicht allein von seinen Kin-
dern auszuschliessen, sondern sogar um ihre
Bestrafung anzuhalken, wann sie sich der Lie-
be eines Türcken freywillig ergeben würde-
Sie könnte sich derowegen bey ihren jetzigen
Umständen mehr von meinem Schutz verspre-
chen. Ohne unterdessen zu gedencken, daß er
sich selbst auf sein Ansehen viel einbildete, so
konnte ich ihm nicht bekennen, daß sie bey mir
wäre, wann ich ihm nicht zugleich die Freyheit
gestattete, dieselbe, so sfft es ihm einfiele, zu
sehen. Hiedurch aber würde ich der Theophe
nicht weniger Verdruß, als mir, zugezsgen
haben.
In dieser zweifelhafften Verwirrung faßte
ich einen von dem ersten gantz unterschiedenen
Entschluß, der mir vielleicht vor allen andern
gelingen konnte, weil ich es mit einem so groß-
müthigsn Menschen, als dein Sebctar,zuthun
hatte, und gieng derohälben gerades Weegs
zu ihm. Ich wartete nicht, biß er mir durch
feine Klagen meine Unternehmung schwerer ge-
macht, und indem ich so gar seinen Fragen zu-
vor kam, so ossenbcchrte ich ihm, daß die jun-
ge Griechin aus keiner andern Ursach sein gros-
ses Anerbieten ausgeschlagen, als aus einer lo-
benswurdigen Neigung zur Tugend, die sonst
so wenig bey den Türckischen Weibs-Perso,
neu bekannt ist. Ich verhehlte ihm nicht, daß
ich mich sehr darüber verwundert, und daß ich
 
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