Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0189
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Einer schönen Griechin. 18 r

res Leben führen können, wann sie sich deren
selbst bedienete. Wann sie sich gleich ss weit
nicht vergiemg, sich ordentlich über mich zu be-
schweren, so faßte sie doch vielleicht von der
Stund an, gegen die Theophe sowohl, als
gegen mich einen solchen Wiederwillen, den
sie an uns auszulassen, nur zu leicht Gele-
genheit gefunden.
Da mir meüre Verrichtungen mehrere
Freyheit liessen, als ich seit langer Zeit nicht
gehabt, so nahm ich dis schöne Jahrs «Zeit
zum Vorwand, mich einige Wochen auf
dem Land aufzuhalten. Anfangs hatte ich
befürchtet, die Theophe mögte zu genau über
mein Versprechen halten, daß ich sie so offt
nicht sehen wolle. Da ich aber im Gegentheil
wahrzunehmen glaubte, daß sie einiges Ver-
gnügen an meinen Unterredungen fände, so
bliebe ich ganze Tage in ihrem Zimmer, und
lernte je mehr und mehr all die Vollkommen-
heiten kennen, womit die gütige Natur dic-
selbechor unzähligen anderen ausgezieret- Ich
selbst brachte ihr die erste Grund-Reguln von
unserer Sprach bei), und sähe mit Erstaunen,
wie sehr sie darin zunahme- Ich hatte ihr
schon den grossen Nutzen angerühmet, den sie
von derselben durch das Lesen ziehen könte,
und ihr einiges Verlangen war, sich mit ei-
nem Buch in der Hand zu sehen, das sie ver-
stehen könte. Meine Begierde war nicht ge-
ringer , und ich vergnügte zum voraus einen
Thei! der ihrigen, indem ich ihr eine unvoll.
A 3 kom-
 
Annotationen