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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0207
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Einer schonen Griechin. r 9-

Traurigkeit, die ich aller Orten bey ihm herr-
schen saht/ überzrigte mich leicht/ daß man
Wege« seiner Abwesenheit sehr bekümmert
wäre. Ein Sclav, in welchen ich wüste /
daß er viel Vertrauen setzte / sagte mir end-
lich insgeheim / daß da sein Herr auf die erste
Nachricht, so er von des Scheriber Gefan-
genehmung erhalten / sehr eilfertig weggerei-
set sey/ so zweifele er nicht/ das Unglück sei-
nes guten Freundes werde ihn bewogen ha-
ben/ sich durch die Flucht in Sicherheit zu
setzen. Meine Antwort war/ daß wann er
solches noch nicht würcklich gethan, er keinen
Augenbilck Zeit vertieren möge/ diese Vor-
sicht zu gebrauchen/ und ich machte keine
Schwierigkeit/ dem Sclaven aufzutragen,
demselben in meinem Nahmen einen Auffent-
halt in meinem Hauß zu Oru anzubieren,
nur wolteich mir dabey ausbitten/ daß er sich
bey Nacht/ und ohne weiteres Gefolge da-
hin begeben möge. Auster des vorigen Fran-
zösischen Abgesandtens Erempel/ hatte ich
noch des Basta Reganto seines vor mir, wel-
cher sich ernm unsterblichen Ruhm erworben,
daß er dem Printz Demetrius Lanrimir ei-
nen sichern Auffenthalt in seinem Hauß ver,
gönnet. Ueberhaupt war auch hier die Frage
nicht, einen Lasterhafften, und den Tob ver-
würckten Menschen seiner Bestrafung zu ent-
ziehen/ sondern einem großmüthigen Freund
und tugendhafften Mann vorungerechten Be-
schuldigungen in Sicherheit zu bringen.
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