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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0212
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2O4 Lebens-Geschichte
wieder überliefert. Ich wurde unterdessen so
wohl wegen der einen als der andern Frag
chctrogerr, mit dem Unterschied jedoch, daß er
mir auf Vie erstere, so gut er es wüste, ant-
wortete, beycher andern aber, um mir seine
Treulosigkeit zu verhehlen, mich belogen. Als
ich mtt einem Wort gewiß versichert zu scyn
glaubte, daß der Selictar nicht in meinem
.Haust, und der Gynest zu Constantinopel
scy, so waren sie beyds da, welches mir sogar
verschiedene Tage unbekannt bliebe.

Synese hatte den Befehl zu seiner Abreise
als sein Todes-Urtheil angesehen, und indem
er nichts bessers vor sich sähe, als denselben
durch eine List zu hintertreiben, so hatte tt
nachgedacht, daß meinen Leuten die Ursach,
welche mich dazu bewogen, nicht bewust war,
uyd er eben deßwegen,sie leicht zu bereden hof-
fen könne, ihn zum wenigsten biß nach meiner
Zurückkunfft zu -Oru zu lassen. Weilen er
aber, wie es auch würcklich erfolget, zu be-
fürchten hatte, ich mögte, wann man sich sol-
ches am wenigsten vcrmuthete, wieder zurück
kommen, so war er darauf gefallen, den Be-
dienten, auf welchen ich mich, ihn fortzubrin-
gen, verlassen, durch ein ansehnliches Geschenck
zu gewinnen. Es ist mir nicht bekannt, durch
was vor einen Vorwand er seinen Antrag zu
bemänteln gesucht; so viel habe ich nachge-
hends erfahren, daß nachdem er ihn auf seine
Seite gebracht, er sich angestellt, mit ihm ab-
zureisen,
 
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