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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0216
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208 Lebens--Gejchtchee


phe Zimmer. Dieses hatte sie dem Selicktar,
sich darinn verborgen zu halten, angebothen.
Sie rühmte ihm um so viel mehr die Sicher-
heit an, so er daselbst vor allen Zufällen ha-
ben könne, als mir selbst unbekannt, daßman
ihm in meinem Hauß einen solchen Dienst er-
zeigte, und er nicht zu befürchten hätte, daß
ich die Freundschafft aus einer Staats-Klug-
heit aus den Augen setzte; auch würde ich auf
der andern Seite, wann die Gefahr vorbey,
nicht anders als vergnügt seyn können, daß
ich meinem Freund zu etwas nützlich gewesen.
Es kam mir be» weitem nicht so frembd vor,
daß einer Frau, die in allen listigen Streichen
besonders geübt war, dergleichen Gcdancken
in den Sinn gekommen, als mir fast lächer-
lich schiene, daß ein Herr, von des Selicktar
Rang solche gebilliget und gut befunden. Ich
sande derowegen diese Begebenheit, nachdem
rch sie mit allen ihren Umständen erfahren, so
ausserordentlich, daß ich sie der Welt als ein
Muster und Exempe! vorstellen würde, zu wel-
chen Lhocheiren die Liebe einen Menschen
verleiben könne/ wann der Selictar nicht
einiger massen damit zu entschuldigen, daß er
-s aus Furcht vor sein Leben lgethan-
Ich muß aber noch dabey melden, daß der
Hoffarth derer Türcken den Augenblick ver-
schwindet, so bald ihnen das geringste Unglück
zustösset. Dann gleichwie alle ihre Hoheit
von ihrem Herrn entlehnet ist, dessen Scla-
ven
 
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