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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0217
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Einer schonen Griechin. -09

den zu seyn sie sich eine Ebre machen, also bleibt
ihnen auch, wann ein wiederwärtiges Glück
kommt, nichts davon mehr übrig; und bey
den meisten beruhet der Grund zumSkoltzund
Hochmuth auf schwachen Füssen, wann man
sie nach rhrenpersönlichen Verdiensten betrach-
ten wollte. Ick fände unterdessen bey dem
Selicrar so gute Eigenschafften, daß ich ihn
in Ansehung meiner Liebe gegen die Theophe
genugsam zu befürchten Ursach hatte, zumah-
len bei) einem Frauenzimmer, das indem nem-
lichen Land auferzogen, und welchem folglich
nicht mißfallen konte, was-wir an einem Tür-
cken nicht allein radeln, sondern uns sogar eckel-
hafft Vorkommen würde.
Ich redete mit dcr Theophe kein Wort von
dem, was mich eigentlich von Constantino-
pel so geschwind zurück gebracht. Da ich mich
im gcgenrheil weit freyer sähe, indem ich von
der Last, die mir auf dem Hertzen gelegen, ent-
lediget war, so bezeugte ich bey unserer Unter-
redung eine solche Zufriedenheit, daß sie sol-
ches selbst bemerckte, und mich um die Ursach
meiner Freude befragte- Dieses gab mir Ge-
legenheit an die Hand ihr mit aufgeweckterm
Gemürh alles zu wiederhohlen, was ich ihr den
Morgen schon mit einem traurig und schwa-
chen Munde gesagt hatte. So gewiß es aber
war, daß sie in meinem Herßen herrschet, so
war ich dock noch ungewisser, was vor einen
Lauf ich meine Neigung nehmen lassen sollte;
Q und
 
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