216 Lebens Geschichte
Mittel, das ich zwischen beyden treffen konn-
te, war, daß ich meine Reise so eilends ver-
rMere, daß ich, ehe es zu weit in die Nacht,
wieder zu Hauß seyn könne. Nachdem ich aber
alle Augenblicke, die ich zu meiner Verrich-
tung nöchig hatte, genau überlegt, so sähe
ich wohl, daß wann ich auch allen möglichen
Zleiß angewendct, ich doch vor Mitternacht
Nicht anlangen würde; und wer versicherte
mich, daß man meine Abwesenheit nicht miß-
brauchen , und sich solcher zu Nutz machen
werde?
Ich kam also nach und nach darauf, mir vor-
zuwerffen, daß ich des guten Rath der Bema
so schlechterdings verworffen, und in der drin-
genden Noch, worinn ich war, fände in kein
besseres Mittel vor mich, als demselben zum
wenigsten bey der Gelegenheit zu folgen. Ich
ließ sie derowegen rufen. Bema, sagte ich zu
ihr, es zwingen mir sehrnothwendigs Geschäf-
te, nach Constantinopel zu gehen. Ich kann
die Theophe nicht wohl allein lassen, und ich
finde vor höchst aschig, eins AufselKm bey
ihr zu lassen, auf deren Treue ich mich so wohl,
als auf die eurige verlassen könne. Ich über-
trage euch demnach biß zu meiner Wiederkunfft,
wonicht den Nahmen, zuwenigsten daß ihr
alle Gewallt über sie haben sollet, und ich hof-
fe ihr werdet nicht weniger vor ihre Gesund-
heit, als über ihre Aufführung Sorge tragen.
Sie stellte sich, als wann sie allem genau nach-
leben wollee, und hatte dabey nichts alsTreu-
losig-
Mittel, das ich zwischen beyden treffen konn-
te, war, daß ich meine Reise so eilends ver-
rMere, daß ich, ehe es zu weit in die Nacht,
wieder zu Hauß seyn könne. Nachdem ich aber
alle Augenblicke, die ich zu meiner Verrich-
tung nöchig hatte, genau überlegt, so sähe
ich wohl, daß wann ich auch allen möglichen
Zleiß angewendct, ich doch vor Mitternacht
Nicht anlangen würde; und wer versicherte
mich, daß man meine Abwesenheit nicht miß-
brauchen , und sich solcher zu Nutz machen
werde?
Ich kam also nach und nach darauf, mir vor-
zuwerffen, daß ich des guten Rath der Bema
so schlechterdings verworffen, und in der drin-
genden Noch, worinn ich war, fände in kein
besseres Mittel vor mich, als demselben zum
wenigsten bey der Gelegenheit zu folgen. Ich
ließ sie derowegen rufen. Bema, sagte ich zu
ihr, es zwingen mir sehrnothwendigs Geschäf-
te, nach Constantinopel zu gehen. Ich kann
die Theophe nicht wohl allein lassen, und ich
finde vor höchst aschig, eins AufselKm bey
ihr zu lassen, auf deren Treue ich mich so wohl,
als auf die eurige verlassen könne. Ich über-
trage euch demnach biß zu meiner Wiederkunfft,
wonicht den Nahmen, zuwenigsten daß ihr
alle Gewallt über sie haben sollet, und ich hof-
fe ihr werdet nicht weniger vor ihre Gesund-
heit, als über ihre Aufführung Sorge tragen.
Sie stellte sich, als wann sie allem genau nach-
leben wollee, und hatte dabey nichts alsTreu-
losig-