Einer'schonen Griechin. Z09
daß die Sicilianerin kernen Anstand fände,
uns solchen lesen zu lassen. Eine solche Offen«
Herbigkeit überredete mich wenigstens, daß ich
ihr keine böse Absicht vorzuwerffen hätte. Sis,
hatte unterdessen so lang nicht gewartet, ihr'
Hertz der Theophe zu offenbahren; oder viel-
mehr gleich von Anfang, als ihr Anschlag ge-
macht worden, dieselbe ausgeforschet, wie ihr
solcher gefiele; und da sie jederzeit gefunden,
daß ihr einiges Verlangen wär, sich unter dis
Christen zu begeben, so fienge sie, als ihr von
der Gefangenschafft des (Uynese Nachricht ge-
geben worden, selbst fast zu verzweifeln an,
ob sie dieselbe jemahl anders werde bereden
können- Da sie aber durch seine Befrepung-
neueHoffuung bekam, und aus meiner Auf-
führung, von welcher sie ein steter Zeugs war,
urtheilte, daß ich die Theophe in nichts
zwingen, und in allen Stücken vollkommens
Freyheit lassen wolte, so mag sie wohl in der
Thar mir einen Verdruß zu machen, eben
nicht gedacht, noch gemuthmasset haben, daß
des Ritters Brief mich im geringsten zu be-
trüben, Ursach seyn könne-
Eins aufste-gende Gemüths-Bewegüng,
die mir auf einmahi alle mir sonst angebshrns
Mäßigung benahm, machte unterdessen, daß
ich solches mit grösserm Unwillen aufnahm,
als ist) billig gegen ein Frauenzimmer nicht an
den Tag legen sollen. Ich redete von ihrem
gemachten Entwurfs, sich unter den Griechen
haußlich niedMülassen, nicht anders, als daß
daß die Sicilianerin kernen Anstand fände,
uns solchen lesen zu lassen. Eine solche Offen«
Herbigkeit überredete mich wenigstens, daß ich
ihr keine böse Absicht vorzuwerffen hätte. Sis,
hatte unterdessen so lang nicht gewartet, ihr'
Hertz der Theophe zu offenbahren; oder viel-
mehr gleich von Anfang, als ihr Anschlag ge-
macht worden, dieselbe ausgeforschet, wie ihr
solcher gefiele; und da sie jederzeit gefunden,
daß ihr einiges Verlangen wär, sich unter dis
Christen zu begeben, so fienge sie, als ihr von
der Gefangenschafft des (Uynese Nachricht ge-
geben worden, selbst fast zu verzweifeln an,
ob sie dieselbe jemahl anders werde bereden
können- Da sie aber durch seine Befrepung-
neueHoffuung bekam, und aus meiner Auf-
führung, von welcher sie ein steter Zeugs war,
urtheilte, daß ich die Theophe in nichts
zwingen, und in allen Stücken vollkommens
Freyheit lassen wolte, so mag sie wohl in der
Thar mir einen Verdruß zu machen, eben
nicht gedacht, noch gemuthmasset haben, daß
des Ritters Brief mich im geringsten zu be-
trüben, Ursach seyn könne-
Eins aufste-gende Gemüths-Bewegüng,
die mir auf einmahi alle mir sonst angebshrns
Mäßigung benahm, machte unterdessen, daß
ich solches mit grösserm Unwillen aufnahm,
als ist) billig gegen ein Frauenzimmer nicht an
den Tag legen sollen. Ich redete von ihrem
gemachten Entwurfs, sich unter den Griechen
haußlich niedMülassen, nicht anders, als daß