z l o Lebens - Geschichte
sie nur dadurch Gelegenheit suchten, ihre
strafbare und ausschweifende Liebe weiter fort-
zusctzen, welches sich zwar wohl vor eine Ma-
ria Rezati schickte, einem so vernünftigen
Frauenzimmer aber, als die Theophe, ohne
sich zu schämen, nicht könte vorgeschlagen wer-
den Ich gienge gar so weit, daß ich dem
Anschlag, der in meinem Hauß gemacht wor-
den, den Nahmen einer Verrätherey und gro-
ben Undanckbarkeit beylegte. Dem Svnese,
sagte ich, habe ich es noch so hingehen lassen,
dessen Absichten mir damahls eben so närrisch,
6is diejenigen schiene, worüber ihn sein Vat-
ter mit allem Recht bestrafet, weilen ich das
Unglück, so er sich in meinem Hauß zugezo-
gen, nicht gern durch meine Verweise noch
vergrößern wolte- Ich kan es aber einem
Frauenzimmer, das mir vielleicht einige Er-
käntlichkeit und Freundschaffr schuldig ist, so
leicht nicht verzeihen.
Wann diese Klagen etwas zu hart und em-
pfindlich waren, so war die Würckung davon
rn der That auch erschrecklich. Dann sie sich-
ten der Maria Razari einen solchen Haß gegen
mich ein, der sich vor die Dienste, so ich ihr
erwiesen, durchaus nicht schickte. Ich weiß
zwar wohl, daß wann man einem eine Wohl-
that vorwirfft, solches vor eine Beleidigung
gehalten werde; ich konte jedoch nicht finden,
daß ich in meiner Rede etwas gar zu schimpfli-
ches mit ein fliessen lassen, zumahlen da ich
dachte, daß eine Frau, die kaum aus dem Se-
sie nur dadurch Gelegenheit suchten, ihre
strafbare und ausschweifende Liebe weiter fort-
zusctzen, welches sich zwar wohl vor eine Ma-
ria Rezati schickte, einem so vernünftigen
Frauenzimmer aber, als die Theophe, ohne
sich zu schämen, nicht könte vorgeschlagen wer-
den Ich gienge gar so weit, daß ich dem
Anschlag, der in meinem Hauß gemacht wor-
den, den Nahmen einer Verrätherey und gro-
ben Undanckbarkeit beylegte. Dem Svnese,
sagte ich, habe ich es noch so hingehen lassen,
dessen Absichten mir damahls eben so närrisch,
6is diejenigen schiene, worüber ihn sein Vat-
ter mit allem Recht bestrafet, weilen ich das
Unglück, so er sich in meinem Hauß zugezo-
gen, nicht gern durch meine Verweise noch
vergrößern wolte- Ich kan es aber einem
Frauenzimmer, das mir vielleicht einige Er-
käntlichkeit und Freundschaffr schuldig ist, so
leicht nicht verzeihen.
Wann diese Klagen etwas zu hart und em-
pfindlich waren, so war die Würckung davon
rn der That auch erschrecklich. Dann sie sich-
ten der Maria Razari einen solchen Haß gegen
mich ein, der sich vor die Dienste, so ich ihr
erwiesen, durchaus nicht schickte. Ich weiß
zwar wohl, daß wann man einem eine Wohl-
that vorwirfft, solches vor eine Beleidigung
gehalten werde; ich konte jedoch nicht finden,
daß ich in meiner Rede etwas gar zu schimpfli-
ches mit ein fliessen lassen, zumahlen da ich
dachte, daß eine Frau, die kaum aus dem Se-