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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0358
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9 s<3 Lebens - Geschichte
zu leisten. Ich wurde solches nicht so gleich
gewahr; die Flucht aber einiger meiner Gäste,
welche ohne Zweifel befürchteten, ich mögte
dasjenige, womit ich den Abgesandten des
obersten Staats-Bedienten bedrohet, würck-
lieh vollziehen, verdoppelte noch meine Unruhe,
worein ich schon war. Ich erklärte all diejeni-
ge vor verzagte und niederträchtige Verräther,
die sich durch meine Worte nicht aufhalten lie-
fen , und als ich endlich gar bemerckte, daß
meine Beleuchtung nicht mehr so hell war, und
viele Lichter ausgechan worden, so gerieth ich
in eine neue Wuth, als man mir sagte, daß
solches von der furchtsamen Vorsicht meines
Schreibers herrührte.
Indem ich also vor Zorn fast äusser mir war,
so hörte ich das Schreyen einer Frau, welche
mich um Hülffe anrieffe- Ich zweiffelte nicht,
solches werde schon einHauffen Janitscharen
scyn, welche gegen meine Leute Gewaltthätig-
feiten zu gebrauchen anfiengen, und weilen ich
nichts ohne Gewißheit unternehmen wolte,
so liesse ich unter Begleitung einiger treuen
Freundegegen den Ortzu, wo ich das Schreyen
gehört. Was wurde ich aber da nicht gewahr!
Svnese und der Ritter , mit Hülffe zwei) an-
derer Griechen entführten die Theophe, wel-
che sie mit List auf die Seite gebracht , und be-
müheten sich mit einem Schnupff-Tuch ihr
-en Mund zu zustopffen, damit sie nichtschreyen
könne. Es war nicht nöthig," daß ich vorher
schon mich zu erzürnen Ursach genug hatte,,
um
 
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