4i4 Lebens - Geschichte
der Theophe mein Hertz zu offenbahren, vor-
bei) streichen zu lassen. Ich erkundigte mich,
zu welcher Zeit sie von der andern Äesellfchafft
weggienge; und als ich mich mit der Vertrau-
lichkeit, sodurch eine langeGewohnheitgleich-
fam emgeführet worden, in ihr Zimmer bege-
ben, so sagte ich ihr gleich anfangs, daß ich
sehr wichtiger und emsthaffter Ursachen wegen
Zuihr gekommen. Ichweißnicht, obihrviel«
leicht von dem Beweg-Grund meines Besuchs
etwas geahndet, ich sähe aber, daß sie sich in
, ihrem gantzen Gesicht veränderte. >Lje hörte
mir nichts destoweniger mit der grossen Auf-
mercksamkeit zu- Dieses war eine von ihren
guten Eigeuschafften, daß sie erstlich verstehen
wolle, was man ihr zu sagen hätte, .ehe sie
darauf antwortete.
Ich fieng, ohne lange Unschweif zu machen,
meine Rede an. Sie haben mir jederzeit, sagte
ich zu derselben, einen grossen Eyfer bezeuget,
daß sie nichts mehrers wünschten, als bestän-
dig bey mir zu leben, und aus was vor einem
Beweg-Grund solches geschehen, ist ihnen
selbst am besten bekamt, weilen sie mir densel-
ben tausendmahlwiederhohlet haben. Solches
war kein anderer, als das Verlangen ein ru-
higes und tugendhafftes Leben zu führen. Fin-
den sie nicht, daß sie solches bey mir thun kön-
nen? Warum gehen sie aber nach St- Clou,
um daselbst gewisse Ergötzlicbkeiten zu suchen,
so von ihren Grund-Sätzen so wert unterschie-
den sind, und was haben sie mit dem Herrn
von
der Theophe mein Hertz zu offenbahren, vor-
bei) streichen zu lassen. Ich erkundigte mich,
zu welcher Zeit sie von der andern Äesellfchafft
weggienge; und als ich mich mit der Vertrau-
lichkeit, sodurch eine langeGewohnheitgleich-
fam emgeführet worden, in ihr Zimmer bege-
ben, so sagte ich ihr gleich anfangs, daß ich
sehr wichtiger und emsthaffter Ursachen wegen
Zuihr gekommen. Ichweißnicht, obihrviel«
leicht von dem Beweg-Grund meines Besuchs
etwas geahndet, ich sähe aber, daß sie sich in
, ihrem gantzen Gesicht veränderte. >Lje hörte
mir nichts destoweniger mit der grossen Auf-
mercksamkeit zu- Dieses war eine von ihren
guten Eigeuschafften, daß sie erstlich verstehen
wolle, was man ihr zu sagen hätte, .ehe sie
darauf antwortete.
Ich fieng, ohne lange Unschweif zu machen,
meine Rede an. Sie haben mir jederzeit, sagte
ich zu derselben, einen grossen Eyfer bezeuget,
daß sie nichts mehrers wünschten, als bestän-
dig bey mir zu leben, und aus was vor einem
Beweg-Grund solches geschehen, ist ihnen
selbst am besten bekamt, weilen sie mir densel-
ben tausendmahlwiederhohlet haben. Solches
war kein anderer, als das Verlangen ein ru-
higes und tugendhafftes Leben zu führen. Fin-
den sie nicht, daß sie solches bey mir thun kön-
nen? Warum gehen sie aber nach St- Clou,
um daselbst gewisse Ergötzlicbkeiten zu suchen,
so von ihren Grund-Sätzen so wert unterschie-
den sind, und was haben sie mit dem Herrn
von