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42. r Lebens - Geschichte
kichen Augenblick da war; und ich erklärte ihr
so gleich weitläuftig, was sie mir vor einen
Dienst erzeigen tönte, wann sie sich genau mit
der Theophe zu verbinden suchte. Es bekäme
auch eine zu der andern in der That eine solche
Neigung als ich es gewünschet, und die Theo-
phe unterwarffe sich ohne Wieder-Rede mei-
nen Absichten.
Eine so liebreiche Gesellschafft versüste mir
alle meine Schmertzen. Ich nähme keine Ar-
zeney, noch sonsten etwas, so nicht von der
Hand meiner lieben Griechin kam. Ich redete
mit niemand als mit ihr, und dachte an nichts
als auf ihre Antwort. Bey den hefftigsten
Schmertzen eines bösen Zufalls, wozu ich vor
meine gantze Lebens-Zeit verdammet bin, ver-
spürte ich durch ihre geringste Bemühung ei-
nige Linderung, und die gegenwärtige Em-
pfindung meiner Schmertzen verhinderte mich
nickt, manchmahl ein angenehmes und ent-
zückendes Vergnügen zu geniesen. Es schie-
ne als wann ihr mein Zustand recht zu Her-
tzengienge, und ich konteyiemahlen mercken,
Paß ihr ihre stäke und vielfältige Bemühun-
gen zur Last waren. Ich liefe übrigens auch
keinen Tag vorbey gehen, wo ich sie nicht bä-
te, sie mögte einige Gründen zu ihrer Ergötz-
lichkeit amvenden, und mit ihrer Hoffmeister
rin entweder spatzieren, oder in die Schauspie-
le gehen; öffters muste ich sie recht dazu nöti-
gen. Ihre Abwesenheit währte nicht lang,
und ich sähe niemahlen, daß sie ihre Zurückkunfft
als eine beschwerliche Schuldigkeit betrachtere«
Mir, .
42. r Lebens - Geschichte
kichen Augenblick da war; und ich erklärte ihr
so gleich weitläuftig, was sie mir vor einen
Dienst erzeigen tönte, wann sie sich genau mit
der Theophe zu verbinden suchte. Es bekäme
auch eine zu der andern in der That eine solche
Neigung als ich es gewünschet, und die Theo-
phe unterwarffe sich ohne Wieder-Rede mei-
nen Absichten.
Eine so liebreiche Gesellschafft versüste mir
alle meine Schmertzen. Ich nähme keine Ar-
zeney, noch sonsten etwas, so nicht von der
Hand meiner lieben Griechin kam. Ich redete
mit niemand als mit ihr, und dachte an nichts
als auf ihre Antwort. Bey den hefftigsten
Schmertzen eines bösen Zufalls, wozu ich vor
meine gantze Lebens-Zeit verdammet bin, ver-
spürte ich durch ihre geringste Bemühung ei-
nige Linderung, und die gegenwärtige Em-
pfindung meiner Schmertzen verhinderte mich
nickt, manchmahl ein angenehmes und ent-
zückendes Vergnügen zu geniesen. Es schie-
ne als wann ihr mein Zustand recht zu Her-
tzengienge, und ich konteyiemahlen mercken,
Paß ihr ihre stäke und vielfältige Bemühun-
gen zur Last waren. Ich liefe übrigens auch
keinen Tag vorbey gehen, wo ich sie nicht bä-
te, sie mögte einige Gründen zu ihrer Ergötz-
lichkeit amvenden, und mit ihrer Hoffmeister
rin entweder spatzieren, oder in die Schauspie-
le gehen; öffters muste ich sie recht dazu nöti-
gen. Ihre Abwesenheit währte nicht lang,
und ich sähe niemahlen, daß sie ihre Zurückkunfft
als eine beschwerliche Schuldigkeit betrachtere«
Mir, .