erkannt hatten, daß die diagnostische und auch noch die psychopathologische Problemstellung
unserem Material nicht gerecht zu werden vermöchten, nur die rein psychologische Untersuchung
in Betracht. Es sei nochmals ausdrücklich betont, daß wir hier jegliche differenzialdiagnostische
Erwägung grundsätzlich ausgeschlossen haben, da sie das Betrachtungsfeld noch weiter kompli-
zieren würde, ohne entsprechenden Erkenntnisgewinn zu bringen. Derartige Spezialuntersuchun-
gen können an dem großen Material später leicht angestellt werden.
24) S. 58. Die von Ludwig Klages ausgebaute Methodik der Handschriftendeutung (vgl. Hand-
schrift und Charakter, 4. Aufl. Leipzig 1921) und seine theoretische Grundlegung der Aus-
druckslehre geben ein tragfähiges Fundament für jegliche derartige Untersuchung ab, die freilich
viel Geduld und Kritik erfordert. Heranzuziehen ist ferner das erwähnte Buch von Krötzsch:
Rhythmus und Form usw.", die Arbeit von Mohr und besonders für die Erscheinungsweise
organisch bedingter Schreibstörungen Erlenmeyer: „Die Schrift, Grundzüge ihrer Physiologie und
Pathologie", Stuttgart 1879; Köster: „Die Schrift bei Geisteskranken", Leipzig 1903; Rogues de
Fursac: „Les Ecrits et les Dessins dans les maladies nerveuses et mentales", Paris 1905.
20) S. 75. Die Perspektivefrage ist ein beliebtes Thema in den Arbeiten über Kinderzeichnungen
geworden und findet sich in jedem der bekannten Bücher von Kerschenstemer, Levinstein u. a.,
auch mit Parallelen zu primitiver und Frühkulturkunst. Trotzdem fehlt es noch an einer Dar-
stellung der perspektivischen Probleme, die ohne wertendes Vorurteil alle Möglichkeiten und den
anschaulichen Sinn der verschiedenartigen Lösungen jener ewig neuen Aufgabe behandelte: auf
zweidimensionaler Fläche Abbilder von räumlichen Objekten und von Beziehungen zwischen
Objekten zugleich mit Symbolen nichtanschauhcher Erlebnisse und dies alles unter der Wirkung
verschiedener Gestaltungsdentenzen niederzulegen. Das Ideal der „richtigen" perspektivischen
Wiedergabe eines Gesichtseindruckes in realitätsgemäßer Weise müßte dabei völlig ausgeschaltet
werden. Eine[solche Betrachtung würde soweit auf theoretisches Gebiet führen, daß sie hier auch
im Umriß nicht versucht werden kann.
26) S. 117. Uber diesen Fall erscheint soeben eine Monographie von Morgenthaler: „Ein Geistes-
kranker als Künstler", Bern 1921. Darin wird mit 24 Abbildungen die sehr fesselnde Lebens-
geschichte des Mannes dargestellt und vorsichtig in psychoanalytischem Sinne gedeutet. Für die
Gestaltungsfragen glauben wier hier brauchbarere Gesichtspunkte entwickelt zu haben.
21) S. 119. Dieser Fall ist wegen der durchgängigen Parallelen seiner schriftlich oft in gebundener
Sprache niedergelegten Betrachtungen zu den überaus fein ausgeführten farbigen Bildern ganz
besonders ergiebig und wird in Kürze monographisch veröffentlicht werden. Allerdings gibt er in
der Richtung der Symbolbildung (Tradition oder spontanes Neuschaffen) sehr schwierige Rätsel auf.
28) S. 150. Wir haben inzwischen ein großes Vergleichsmaterial zu dem Thema gesammelt
und besonders bei Leo Frobenius, der uns in seinem Afrika-Archiv ganze Serien einschlägiger
Bildwerke zugänglich machte, und bei Prof. Warburg (Hamburg) vollstes Verständnis für das
Problem gefunden.
"9) S. 296. Prof.Többen-Münster hatte die Freundlichkeit, eine ganze Serie anfertigen zu lassen,
eine andere vermittelte Herr Pfarrer Bertsch-Ludwigsburg.
30) S. 296. Diese verdanken wir Herrn Prof. Nagy-Budapest, während uns die Sammlungen
Levensteins nicht zugänglich waren, da es erst nach Abschluß des Buches gelang, seinen Wohnsitz
ausfindig zu machen.
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unserem Material nicht gerecht zu werden vermöchten, nur die rein psychologische Untersuchung
in Betracht. Es sei nochmals ausdrücklich betont, daß wir hier jegliche differenzialdiagnostische
Erwägung grundsätzlich ausgeschlossen haben, da sie das Betrachtungsfeld noch weiter kompli-
zieren würde, ohne entsprechenden Erkenntnisgewinn zu bringen. Derartige Spezialuntersuchun-
gen können an dem großen Material später leicht angestellt werden.
24) S. 58. Die von Ludwig Klages ausgebaute Methodik der Handschriftendeutung (vgl. Hand-
schrift und Charakter, 4. Aufl. Leipzig 1921) und seine theoretische Grundlegung der Aus-
druckslehre geben ein tragfähiges Fundament für jegliche derartige Untersuchung ab, die freilich
viel Geduld und Kritik erfordert. Heranzuziehen ist ferner das erwähnte Buch von Krötzsch:
Rhythmus und Form usw.", die Arbeit von Mohr und besonders für die Erscheinungsweise
organisch bedingter Schreibstörungen Erlenmeyer: „Die Schrift, Grundzüge ihrer Physiologie und
Pathologie", Stuttgart 1879; Köster: „Die Schrift bei Geisteskranken", Leipzig 1903; Rogues de
Fursac: „Les Ecrits et les Dessins dans les maladies nerveuses et mentales", Paris 1905.
20) S. 75. Die Perspektivefrage ist ein beliebtes Thema in den Arbeiten über Kinderzeichnungen
geworden und findet sich in jedem der bekannten Bücher von Kerschenstemer, Levinstein u. a.,
auch mit Parallelen zu primitiver und Frühkulturkunst. Trotzdem fehlt es noch an einer Dar-
stellung der perspektivischen Probleme, die ohne wertendes Vorurteil alle Möglichkeiten und den
anschaulichen Sinn der verschiedenartigen Lösungen jener ewig neuen Aufgabe behandelte: auf
zweidimensionaler Fläche Abbilder von räumlichen Objekten und von Beziehungen zwischen
Objekten zugleich mit Symbolen nichtanschauhcher Erlebnisse und dies alles unter der Wirkung
verschiedener Gestaltungsdentenzen niederzulegen. Das Ideal der „richtigen" perspektivischen
Wiedergabe eines Gesichtseindruckes in realitätsgemäßer Weise müßte dabei völlig ausgeschaltet
werden. Eine[solche Betrachtung würde soweit auf theoretisches Gebiet führen, daß sie hier auch
im Umriß nicht versucht werden kann.
26) S. 117. Uber diesen Fall erscheint soeben eine Monographie von Morgenthaler: „Ein Geistes-
kranker als Künstler", Bern 1921. Darin wird mit 24 Abbildungen die sehr fesselnde Lebens-
geschichte des Mannes dargestellt und vorsichtig in psychoanalytischem Sinne gedeutet. Für die
Gestaltungsfragen glauben wier hier brauchbarere Gesichtspunkte entwickelt zu haben.
21) S. 119. Dieser Fall ist wegen der durchgängigen Parallelen seiner schriftlich oft in gebundener
Sprache niedergelegten Betrachtungen zu den überaus fein ausgeführten farbigen Bildern ganz
besonders ergiebig und wird in Kürze monographisch veröffentlicht werden. Allerdings gibt er in
der Richtung der Symbolbildung (Tradition oder spontanes Neuschaffen) sehr schwierige Rätsel auf.
28) S. 150. Wir haben inzwischen ein großes Vergleichsmaterial zu dem Thema gesammelt
und besonders bei Leo Frobenius, der uns in seinem Afrika-Archiv ganze Serien einschlägiger
Bildwerke zugänglich machte, und bei Prof. Warburg (Hamburg) vollstes Verständnis für das
Problem gefunden.
"9) S. 296. Prof.Többen-Münster hatte die Freundlichkeit, eine ganze Serie anfertigen zu lassen,
eine andere vermittelte Herr Pfarrer Bertsch-Ludwigsburg.
30) S. 296. Diese verdanken wir Herrn Prof. Nagy-Budapest, während uns die Sammlungen
Levensteins nicht zugänglich waren, da es erst nach Abschluß des Buches gelang, seinen Wohnsitz
ausfindig zu machen.
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