belegen. Im Zusammenhang mit dieser Baumaßnahme wurde aber auch die Stra-
ßenbahnstrecke Friedrichstraße-evangelische Kirche aufgehoben. Am 22. 9. 1967
fuhr der letzte Straßenbahnzug an der alten Haltestelle Matthäuskirche, früher
Kriegerdenkmal, ab. Damit war ein fast 60jähriger Abschnitt in der Neckarauer
Verkehrsgeschichte beendet: Neckarau wird nicht mehr direkt von der Straßenbahn
angefahren.
Das westliche Neckarau und der Almenhof wurden nach dem Zweiten Weltkrieg
durch zwei Buslinien mit der Innenstadt verbunden: die Linie 73 fährt vom Wasser-
turm über den Neckarauer Übergang, die Speyerer Straße und die Steubenstraße bis
zur Rheingoldstraße. Die Linie 75 hat ihre Endstation in Neckarau an der Rhein-
goldhalle, fährt die Steubenstraße entlang durch den Lindenhof über die Meerfeld-
und Meerwiesenstraße über die Lindenhofüberführung und den Hauptbahnhof den
Ring entlang bis zur Kurpfalzbrücke. Schließlich nahm am 3. September 1972 die
neu gebildete Außenringlinie 91 den Verkehr auf, die zwischen Sandhofen, Käfer-
tal, Feudenheim, Neuostheim, Neckarau, Wasserturm verkehrt. Diese fährt, von
Neuostheim kommend, in die Friedrichstraße und durch die Rheingoldstraße auf
der Trasse der alten Straßenbahnlinie, um dann in die Steubenstraße einzubiegen
und auf der Trasse der Linie 73 zum Wasserturm zu fahren. Schließlich gehört in die-
sen Zusammenhang der Bau der Rheingoldhalle, in den Jahren 1963 und 64. Die
Stadt hatte zwischen der Rheingoldstraße und dem Kiefernweg ein 5,5 ha großes
Gelände zur Verfügung gestellt, damit für das Personal der Verkehrsbetriebe ein
Erholungszentrum geschaffen werden konnte. Mit freiwilliger Hilfe des Personals
wurden Zuschauerränge, Sportplätze und Gehwege angelegt und Bepflanzungen
durchgeführt und diese Mehrzweckhalle errichtet, die am 5. 10. 1965 eingeweiht
werden konnte und seitdem auch der Allgemeinheit zur Verfügung steht.82
Durch die provisorische Straßenbahnüberführung über die Bundesbahn neben dem
Morchfeldübergang, die 1953 dem Verkehr übergeben worden war, hatte zwar die
Straßenbahn freie Fahrt gewonnen, doch war für den Autoverkehr auf der B 36 das
Hindernis des ebenerdigen, beschrankten Bahnübergangs an der Morchfeldstraße
geblieben. Die daraus erwachsenden Unzuträglichkeiten für den rasch ansteigenden
Kraftfahrzeugverkehr erforderten eine großzügige Lösung, die im Jahre 1960 zu
dem Beschluß des Ausbaus der Bundesstraße 36 vom Neckarauer Übergang an bis
zur Mannheimer Stadtgrenze führte. Betroffen waren die Neckarauer Straße, die
Casterfeldstraße und die Schwetzinger Landstraße. Die Trasse wurde vierspurig ge-
plant und sollte in ihrer Mitte die Straßenbahngleise aufnehmen. Kernstück der An-
lage war ein Brückenbauwerk, das rund 300 m südlich des alten Übergangs die vier-
spurige Straße und die Straßenbahn über die Bahnlinie führen sollte. Anschlüsse
und kreuzungsfreie Abfahrten nach allen Richtungen waren vorgesehen. Die Ko-
sten für das gesamte Straßenstück im Neckarauer Bereich einschließlich der Brük-
kenbauwerke beliefen sich auf über 61 Millionen Mark. Die Straße wurde in mehre-
ren Teilstücken fertiggestellt, 1964 wurde das Brückenbauwerk über die Bahnlinie
dem Verkehr übergeben. Durch dieses Bauwerk wurde der alte beschrankte Bahn-
übergang und die provisorische Straßenbahnbrücke überflüssig. Im Zuge dieser
Maßnahme war die Eisenbahnlinie ebenso verschoben wie die Anschlüsse der
Rhenania- und Morchfeldstraße neu trassiert worden. Der alte Fußgängersteg
wurde durch die Unterführung an der Einmündung der Friedrichstraße ersetzt.83
In ähnlicher Weise sollten die Meeräcker- und Steubenstraße ausgebaut werden, um
über die Aufeid- und Plinaustraße eine durchgehende Verbindung zur Rhenania-
straße und zur geplanten Altriper Brücke zu schaffen. Damit wären Neckarau und
Almenhof vom Niederfeld und vom Waldpark abgetrennt und zu einer von vierspu-
rigen Straßen umgürteten Insel geworden. Dagegen erhob sich sehr viel Wider-
spruch, so daß man von dieser großen Lösung abkam. Offen ist noch, ob die lange
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ßenbahnstrecke Friedrichstraße-evangelische Kirche aufgehoben. Am 22. 9. 1967
fuhr der letzte Straßenbahnzug an der alten Haltestelle Matthäuskirche, früher
Kriegerdenkmal, ab. Damit war ein fast 60jähriger Abschnitt in der Neckarauer
Verkehrsgeschichte beendet: Neckarau wird nicht mehr direkt von der Straßenbahn
angefahren.
Das westliche Neckarau und der Almenhof wurden nach dem Zweiten Weltkrieg
durch zwei Buslinien mit der Innenstadt verbunden: die Linie 73 fährt vom Wasser-
turm über den Neckarauer Übergang, die Speyerer Straße und die Steubenstraße bis
zur Rheingoldstraße. Die Linie 75 hat ihre Endstation in Neckarau an der Rhein-
goldhalle, fährt die Steubenstraße entlang durch den Lindenhof über die Meerfeld-
und Meerwiesenstraße über die Lindenhofüberführung und den Hauptbahnhof den
Ring entlang bis zur Kurpfalzbrücke. Schließlich nahm am 3. September 1972 die
neu gebildete Außenringlinie 91 den Verkehr auf, die zwischen Sandhofen, Käfer-
tal, Feudenheim, Neuostheim, Neckarau, Wasserturm verkehrt. Diese fährt, von
Neuostheim kommend, in die Friedrichstraße und durch die Rheingoldstraße auf
der Trasse der alten Straßenbahnlinie, um dann in die Steubenstraße einzubiegen
und auf der Trasse der Linie 73 zum Wasserturm zu fahren. Schließlich gehört in die-
sen Zusammenhang der Bau der Rheingoldhalle, in den Jahren 1963 und 64. Die
Stadt hatte zwischen der Rheingoldstraße und dem Kiefernweg ein 5,5 ha großes
Gelände zur Verfügung gestellt, damit für das Personal der Verkehrsbetriebe ein
Erholungszentrum geschaffen werden konnte. Mit freiwilliger Hilfe des Personals
wurden Zuschauerränge, Sportplätze und Gehwege angelegt und Bepflanzungen
durchgeführt und diese Mehrzweckhalle errichtet, die am 5. 10. 1965 eingeweiht
werden konnte und seitdem auch der Allgemeinheit zur Verfügung steht.82
Durch die provisorische Straßenbahnüberführung über die Bundesbahn neben dem
Morchfeldübergang, die 1953 dem Verkehr übergeben worden war, hatte zwar die
Straßenbahn freie Fahrt gewonnen, doch war für den Autoverkehr auf der B 36 das
Hindernis des ebenerdigen, beschrankten Bahnübergangs an der Morchfeldstraße
geblieben. Die daraus erwachsenden Unzuträglichkeiten für den rasch ansteigenden
Kraftfahrzeugverkehr erforderten eine großzügige Lösung, die im Jahre 1960 zu
dem Beschluß des Ausbaus der Bundesstraße 36 vom Neckarauer Übergang an bis
zur Mannheimer Stadtgrenze führte. Betroffen waren die Neckarauer Straße, die
Casterfeldstraße und die Schwetzinger Landstraße. Die Trasse wurde vierspurig ge-
plant und sollte in ihrer Mitte die Straßenbahngleise aufnehmen. Kernstück der An-
lage war ein Brückenbauwerk, das rund 300 m südlich des alten Übergangs die vier-
spurige Straße und die Straßenbahn über die Bahnlinie führen sollte. Anschlüsse
und kreuzungsfreie Abfahrten nach allen Richtungen waren vorgesehen. Die Ko-
sten für das gesamte Straßenstück im Neckarauer Bereich einschließlich der Brük-
kenbauwerke beliefen sich auf über 61 Millionen Mark. Die Straße wurde in mehre-
ren Teilstücken fertiggestellt, 1964 wurde das Brückenbauwerk über die Bahnlinie
dem Verkehr übergeben. Durch dieses Bauwerk wurde der alte beschrankte Bahn-
übergang und die provisorische Straßenbahnbrücke überflüssig. Im Zuge dieser
Maßnahme war die Eisenbahnlinie ebenso verschoben wie die Anschlüsse der
Rhenania- und Morchfeldstraße neu trassiert worden. Der alte Fußgängersteg
wurde durch die Unterführung an der Einmündung der Friedrichstraße ersetzt.83
In ähnlicher Weise sollten die Meeräcker- und Steubenstraße ausgebaut werden, um
über die Aufeid- und Plinaustraße eine durchgehende Verbindung zur Rhenania-
straße und zur geplanten Altriper Brücke zu schaffen. Damit wären Neckarau und
Almenhof vom Niederfeld und vom Waldpark abgetrennt und zu einer von vierspu-
rigen Straßen umgürteten Insel geworden. Dagegen erhob sich sehr viel Wider-
spruch, so daß man von dieser großen Lösung abkam. Offen ist noch, ob die lange
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