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Probst, Hansjörg
Neckarau (Band 2): Vom Absolutismus bis zur Gegenwart — Mannheim, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.3003#0560
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ter im Lastwagenbereich. Er baute sie zur bedeutendsten Generalvertretung der Bü-
sing-Automobilwerke in Deutschland auf. Nach weitgehender Zerstörung der Be-
triebsanlagen im Zweiten Weltkrieg wurde 1945 das Gelände durch die US-Armee
beschlagnahmt. Wiederaufbau und Ausbau der Firma seit 1948, Produktion von
Nutzfahrzeugen und die Errichtung von Zweigwerken in Hockenheim und Neustadt
a. d. Weinstraße. Die Firma entwickelte sich zum universellen Anbieter von Fahr-
zeugen zum Transport aller flüssigen Güter.

3. Kaufhans Baro

Gründung: 1900.

Gründer & Chefs: Franz Baro -1918; Josephine Baro geb. Knörzer; Franz Baro, 1901 -1959; Gabriele

Lössei - Baro, seit 1959.

Beschäftigte: -

Produkte: Hartwaren, Textilien, Geschenkartikel, Haushaltswaren, Lederwaren, Bettwäsche u. a.

Aus der Firmengeschichte: Im Jahre 1900 gründete der Schmiedemeister Franz
Baro, der in Neckarau als der Gscherr-Baro bekannt war, seine Schmiede in der
Friedrichstraße. Als er gegen Ende des Ersten Weltkrieges fiel, mußte seine Frau
das Geschäft übernehmen. Der älteste Sohn Franz erlernte das Schmiedehandwerk
und trat 1924 in das Geschäft der Familie ein. Aus der Schmiede war inzwischen ein
Spezial-Geschäft für Öfen, Herde und Haushaltswaren geworden. 1932 verheiratete
sich der Ingenieur Franz Baro mit Josefa Stadler und führte das Geschäft zusammen
mit seinem Bruder Valentin bis 1939. Valentin und Leo Baro, der dritte Sohn des
Firmengründers, mußten beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges einrücken, so
daß Franz Baro das Geschäft in der Friedrichstraße bis zu seiner Ausbombung in der
Nacht zum 10. August 1943 allein weiterführte. Nachdem ausgelagerte Warenbe-
stände beschlagnahmt und geplündert waren, schien die Firma zerschlagen zu sein.
Aber schon 1946 begann Franz Baro mit dem Wiederaufbau. Als Valentin Baro
1948 aus englischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, fand er außer dezimierten
Warenbeständen wenig vor. Erst 1951 hatte der Betrieb wieder festen Boden unter
den Füßen und die Krisenjahre überstanden. Nun wurde auch mit einjähriger Ver-
spätung das 50jährige Geschäftsjubiläum gefeiert. Allmählich wurde das Unterneh-
men zu einem richtigen Kaufhaus ausgebaut. 1955 gründeten die Brüder Franz und
Valentin Baro eine neue Firma, die Kaufhaus Baro KG in Schwenningen. Valentin
Baro wurde dort zum verantwortlichen Geschäftsführer bestellt. Die Neugründung
expandierte bald, indem schon zwei Jahre später die Südwest-Kaufhäuser in Böblin-
gen, Tübingen, Hechingen und Tailfingen erworben wurden. 1959 wurde in Donau-
eschingen eine weitere Großfiliale errichtet; Ende 1960 entstanden in Schramberg
und 1963 in Trossingen das siebente und achte Baro-Kaufhaus. Nach dem Tod des
Sohnes von Valentin Baro wurden die Kaufhäuser verkauft. In Neckarau war inzwi-
schen das Kaufhaus Baro weiter gewachsen. 1964 wurde es umgebaut und erweitert,
10 Jahre später erfolgte ein zweiter Umbau. 1979 wurde die Terrasse und der Imbiß
zu einem Verkaufsraum umgewandelt. Neben dem sehr breiten Hartwaren-Ange-
bot führte das Kaufhaus Baro eine große Damen-Kollektion und über 50 weitere Ar-
tikelgruppen im Sortiment.

4. Braas & Co. GmbH, Kunststoffwerk, Niederlassung in Neckarau,
Eisenbahnstraße 8, auf dem Gelände der früheren Gummi.

Gründung: 1953 in Offenbach am Main, 1971 Übernahme des Restes der Rheinischen Gummi in

Neckarau.

Gründer und Chefs: Rudolf Braas, 1902-1974.

Beschäftigte: 300 (1988).

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