Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Houbraken, Arnold [Editor]
Grosse Schouburgh der niederländischen Maler und Malerinnen: I. Band: Übersetzung des Textes nebst drei Inhalts-Verzeichnissen — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 14: Wien, 1880

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37104#0015
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
EINLEITUNG.

Auf jedem Blatte der Geschichte jener grossartigen Blüte-
Epochen, welche das XV., XVI. und XVII. Jahrhundert in den
Niederlanden hervorgebracht haben, begegnen wir den Namen
zweier Männer, welche sich die Aufgabe stellten, die Lebens-
beschreibungen ihrer berühmten Kunstgenossen der Nachwelt
zu überliefern. Es sind dies die beiden Malerbiographen Karel
van Mander und Arnold Houbraken, beide selbst Maler und
in ihrem historischen Auftreten derart an die Ausgangspunkte
zweier Epochen gestellt, dass sie in der Lage sind, noch alle
Diejenigen, die vor ihnen die Pforten der Vergessenheit durch-
schritten, mit Namen zu nennen und naher zu bezeichnen. Bei
Vielen trügt sie das Gedächtniss und es verwirren sich ihre
Erinnerungen. Sie überliefern uns mitunter falsche Thatsachen
und entstellte Namen, aber trotzdem berichten sie eine uner-
schöpfliche Fülle von Einzelheiten, deren Glaubwürdigkeit durch
sorgfältige kritische Untersuchung sicher zu stellen sein muss.
Der Erste steht am Ausgange des XVI. Jahrhunderts und
blickt auf eine Periode zurück, über deren künstlerische
Thätigkeit die Forschungen der letzten Jahre staunenswerthe
Aufschlüsse zu Tage gefördert haben. Nur die furchtbaren
Erschütterungen, die unaufhörlichen Kriege, Verwüstungen,
Revolutionen und Bilderstürme, die, einander ablösend, über
dieses Land hereinbrachen, bieten eine Erklärung für die Arm-
 
Annotationen