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Houbraken, Arnold [Hrsg.]
Grosse Schouburgh der niederländischen Maler und Malerinnen: I. Band: Übersetzung des Textes nebst drei Inhalts-Verzeichnissen — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 14: Wien, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.37104#0027
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ERSTER THEIL

der mit dem Jahre 1466 beginnt und die Lebensbeschreibungen jener Maier
enthält, weiche vor dem Jahre t6i3 geboren sind.

s ist ein Gebrauch von altersher, die Bildnisse jener
Männer, welche sich vor Anderen in den Wissen-
schaften und schönen Künsten auszeichneten, in
Marmor oder Erz zu unauslöschlichem Gedächtnisse aufzurichten,
ihre Namen und Thaten, der vernichtenden Zeit zum Trotze,
auf dauersames Pergament zu verzeichnen, und ihre Porträts
aufzubewahren, damit sie den Nachkommen zur Bewunderung
und als Ansporn zur Nacheiferung dienen mögen.
Die Wahrheit dieser Worte bedarf ebensowenig eines
Beweises, wie die Behauptung, dass der Malerkunst, im Ver-
gleiche mit der Bildhauerei und der geschriebenen LJeberlieferung,
in dieser Hinsicht der Vorrang gebührt; denn ausser den Gesichts-
zügen vermag sie auch noch andere Momente der sinnlichen
Natur mit solcher Lebendigkeit und Naturwahrheit, in FTlge
dessen mit unvergleichlich mehr Vollkommenheit darzustellen
als die anderen Künste.
Darum kann es auch nicht Wunder nehmen, dass die
Malerei zu allen Zeiten und an allen Orten, wo Wissenschaften
und Künste ihr Haupt erhoben, in so grosser Achtung stand,
und dass Talent und Fleiss stets durch Ehren und Auszeich-
nungen angeeifert wurden.
Aus zahlreichen Beispielen geht hervor, wie hoch diese
Kunst bei den Griechen geschätzt wurde. —
 
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