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Houbraken, Arnold [Hrsg.]
Grosse Schouburgh der niederländischen Maler und Malerinnen: I. Band: Übersetzung des Textes nebst drei Inhalts-Verzeichnissen — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 14: Wien, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.37104#0323
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DRITTER THEIL

der mit dem Jahre i635 beginnt und die Lebensbeschreibungen jener Maier
enthäit, weiche vor dem Jahre i65g geboren sind.

rans van Mieris ist zu Leiden am 16. April t635 e.
geboren. Sein Vater Jan Bastiaansz van Mieris war
Goldschmied und. Diamantschleifer und hatte die Ab-
sicht, seinen Sohn zu demselben Geschäfte heranzu-
bilden. Aber er zeigte frühzeitig Anlagen zum Zeichnen, denn
er bekleckste die Wände der Werkstätte seines Vaters, indem
er mit Holzkohle Figuren und Thiere auf dieselben so geistreich
zeichnete, dass Alle sagten, es stecke ein Maler in ihm und
dem Vater zuredeten, ihn in dieser Kunst unterweisen zu lassen;
dies geschah auch über Anrathen des Herrn Willem van
Heemskerk, Vaters des Bürgermeisters Jost van Heemskerk,
der den alten Mieris oft besuchte. Man schickte ihn deshalb zu
Abraham Torenvliet, einen damals bekannten Glasmaler und
Lehrer im Zeichnen, bei dem er in kurzer Zeit solche Fortschritte
machte, dass sein Vater sich entschloss, ihn ganz der Kunst
zu widmen und ihn zu diesem Zwecke zu dem berühmten
Gerard Dou schickte. Es währte nicht lange, so übertraf er
alle seine Mitschüler, so dass ihn Dou nicht selten den Prinzen
unter seinen Schülern nannte, und sagte, dass er Allen den
Rang ablaufe.
Nachdem er in einigen Jahren durch den Unterricht
Gerard Dou's und seinen eigenen Eifer löbliche Fortschritte
im Zeichnen gemacht hatte, ward er, um sich eine flotte
 
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