Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 12.1932

DOI article:
Oesterreich, Traugott Konstantin: Die Stellung der heutigen Wissenschaft zum Spiritismus
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.73728#1253

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

Kurt Werth

— Meine Herren, ich muß Sie enttäuschen: das ist keine Geisterstimme,
sondern der knurrende Magen des Mediums

arbeiten. Wer sie kennt, weiß, daß es sich nicht mehr um das „Ob", sondern nur noch
um das „Wie" handelt. Und hier tritt uns nun die Tatsache entgegen, daß die angel-
sächsischen Forscher, man muß wohl sagen in der Mehrzahl, der spiritistischen
Deutung keineswegs aller, aber einzelner Tatbestände zuneigen, darunter auch solche,
die von der Existenz der physikalischen Phänomene noch nicht völlig überzeugt sind.
In manchen Fällen nehmen sie auch nur eine telepathische Übertragung von Ge-
danken oder latenten Erinnerungen aus der Psyche eines Verstorbenen auf die des
Mediums an. Unter den deutschen Wissenschaftlern, die hier ein Urteil haben, ist
besonders der Philosoph und Biologe Driesch einer solchen Interpretation nicht ab-
geneigt. Ihn beeindruckt die Tatsache, daß die supranormalen intellektuellen me-
dialen Phänomene so oft, ja eigentlich stets in der Ichform auftreten. Immer ist es

857
 
Annotationen