SS
Bey Köngetsried zunächst beyBrdingen
ist nach der Form des Hügel-Conus eine run-
de, 2ov^ enthaltende, mit einem Walle und
Graben umgebene Burgstelle mit einer nördli-
chen Einfahrt, und westlich mit einem steilen.
Berg-Abhange vorhanden.
Die 3 Schanzen s) zu Oedwang, der s. g.
,'Jlsang-" vielmehr nach den ehemaligen Be-
sitzern v. Jlsun g der „I l su ng » B ü he l" ge-
nannt, k>) bey Salabeueru, und v) beyOste r-
zell sind cksb.il. k'iF. 17, l8, und 28, die
mit Fichten bestockte Schanze auf dem Jl-
sungs-Bühel aber ist ll'sb. I. CiZ. 26 abgebil-
det; sie sind nur noch Fragmentarisch sichtbar. In
die Schanze Key Oedwang, Stunde östlich
oberhalb dem Weiler auf einer Anhöhe gelegen,
führt ein s. g. „alter Weg". An der Oster-
zeller, ebenfalls mit Fichten überwachsenen
Schanze ist südlich eine sfache Reihe von Grä-
ben , und Wallen angebracht. Auf demAuer»
berg, einer mit dem hohen Peissenberg,
und mit allen umliegenden Höhe-Punkten un-
mittelbar correspvndirendeu Höhe-Warle ist »on
den römischen Fortifikacionen nichts mehr zu
sehen, weil durch die Erbauung der dortigen
Kirche alle Ueberrefle aus der Nbmer-Zeit zer-
stört worden sind.
Der Ort Lechbruck führt seinen deutschen
Namen von einer daselbst gestandenen altern
Lechbrücke. Hier sind die beiden Felsenstücke
merkwürdig, welche sich einander gegenüber an
den beiden Lech-Ufern befinden, und unzerstör-
liche Widerlager der Brücke bilden. Schon der
ehemalige Conventual von Raitenbuch und
Pfarrer auf dem Peißenberg Hr. Franz Rid
war versucht, hier eine ehemalige römische Lech-
Brücke zu suchen; er zweifelte aber, ob diese
Brücke nickt eine Strecke weiter unten Flußab-
wärts gestanden habe, wo bey dem Schlosse
Jagdberg die „Illach" in Len Lech fließt,
und wo ein auf dem reckten Ufer gelegener
kleiner Ort ebenfalls „Bruck" heißt, woselbst
endlich auch das nahe Kloster Steingaden
1435 den alten Steg in eine Lechbrücke um-
gewandelt har
119) Fr. Rid's Abhandlung über die alt« Geographie
des Lechrains bis cioveliaca- i» Weste n-
Von da bestand eine Strassen-Verbindung
sowohl ack Ocmelracr»', als ack ckaueeL
um ckrckr'ar-um (Füßen). Von der Lechbr ü ck e
aus ist die Römer. Straffe nach dem izigsn
Strasscn-Lauf über Steingaden und Rai-
tenbuch auf die vvn^bocckacum hergekommene,
und sä geführte römische Heer-
Straffe nach pdr-ona hiugelaufen. Einige ver-
muthen aber, daß mit Rücksichtnahme auf daS
zu passirende Gebirge auch in einer direkten Li-
nie eine vis äivorserria ack LoveckacaL geführt
habe.
Dem Lech nach aufwärts führte eine weitere
Strassen-Verbindung nach Hoh en »Schwan-
gau, und Fußen; sie lief bey Trauchgau
über den „Halb-Bach". Hier stand auf einer
wahrscheinlichen Römer-Stätte die ll'ab.II. k'iF.g
abgebildete Burgstelle, welche von dem ehema-
ligen Aufenthalte des AugSburgischen Bischofs
St. Simperts, des Enkels Carls des Großen, in
der Volks-Sprache der „Simpels-Thurm"
heißt. Auf der höchsten Berg-Spitze zuH 0 hen-
Schwangau war wieder eine Römer-Warte.
In dem nahen Waltershofen begründete
St. Mang unter Pipin und Bischof
die erste christliche Kirche, und zu Füßen das
nach ihm zugenannke Kloster St. Mang. Das
Bild ll'sb. II. b'i«, 9 zeigt sub lic.» den zu
H 0 h en - Schwa n g a u gestandenen römischen
Wacht-Thurm mit seinem Grundrisse, an dessen
Ueberresten noch die gekröpften Quadern sichtbar
sind, sub lit. k> die berühmte mittelalterliche
Burg „Hoh en-Schwang an", in Conra-
dins Verpfandungs-Briefen „Castrum snts
Nontsns" genannt, und sub lit.o das neue Schloß
Schwangau, oder Schwanenstein.
Daß izc eine Mengs bey Füßen („aäk'au-
ces äuliss" oder ,,Oz-iuin äulisium" — „dem
Leck-Schlunde beym Eingänge in diese Alpen")
gefundener Römer-Münzen bekannt seysn.
rieders Bevträgen zur Baterländischon Historie, Geo-
graphie, Statistik, uud Landwirthschast; IVt-r Band
1792 ß. 3. S. 55 — 58. Er bemerkt, daß L ory und
Limbrun für Liese letztere Stätte des römischen Fluß-
Uebergangs seyen, weil bey Jagdberg 20 römische Sil-
ber-Münzen, meist von ^lersuätzr- Svvorus gefunden
worden waren.
Bey Köngetsried zunächst beyBrdingen
ist nach der Form des Hügel-Conus eine run-
de, 2ov^ enthaltende, mit einem Walle und
Graben umgebene Burgstelle mit einer nördli-
chen Einfahrt, und westlich mit einem steilen.
Berg-Abhange vorhanden.
Die 3 Schanzen s) zu Oedwang, der s. g.
,'Jlsang-" vielmehr nach den ehemaligen Be-
sitzern v. Jlsun g der „I l su ng » B ü he l" ge-
nannt, k>) bey Salabeueru, und v) beyOste r-
zell sind cksb.il. k'iF. 17, l8, und 28, die
mit Fichten bestockte Schanze auf dem Jl-
sungs-Bühel aber ist ll'sb. I. CiZ. 26 abgebil-
det; sie sind nur noch Fragmentarisch sichtbar. In
die Schanze Key Oedwang, Stunde östlich
oberhalb dem Weiler auf einer Anhöhe gelegen,
führt ein s. g. „alter Weg". An der Oster-
zeller, ebenfalls mit Fichten überwachsenen
Schanze ist südlich eine sfache Reihe von Grä-
ben , und Wallen angebracht. Auf demAuer»
berg, einer mit dem hohen Peissenberg,
und mit allen umliegenden Höhe-Punkten un-
mittelbar correspvndirendeu Höhe-Warle ist »on
den römischen Fortifikacionen nichts mehr zu
sehen, weil durch die Erbauung der dortigen
Kirche alle Ueberrefle aus der Nbmer-Zeit zer-
stört worden sind.
Der Ort Lechbruck führt seinen deutschen
Namen von einer daselbst gestandenen altern
Lechbrücke. Hier sind die beiden Felsenstücke
merkwürdig, welche sich einander gegenüber an
den beiden Lech-Ufern befinden, und unzerstör-
liche Widerlager der Brücke bilden. Schon der
ehemalige Conventual von Raitenbuch und
Pfarrer auf dem Peißenberg Hr. Franz Rid
war versucht, hier eine ehemalige römische Lech-
Brücke zu suchen; er zweifelte aber, ob diese
Brücke nickt eine Strecke weiter unten Flußab-
wärts gestanden habe, wo bey dem Schlosse
Jagdberg die „Illach" in Len Lech fließt,
und wo ein auf dem reckten Ufer gelegener
kleiner Ort ebenfalls „Bruck" heißt, woselbst
endlich auch das nahe Kloster Steingaden
1435 den alten Steg in eine Lechbrücke um-
gewandelt har
119) Fr. Rid's Abhandlung über die alt« Geographie
des Lechrains bis cioveliaca- i» Weste n-
Von da bestand eine Strassen-Verbindung
sowohl ack Ocmelracr»', als ack ckaueeL
um ckrckr'ar-um (Füßen). Von der Lechbr ü ck e
aus ist die Römer. Straffe nach dem izigsn
Strasscn-Lauf über Steingaden und Rai-
tenbuch auf die vvn^bocckacum hergekommene,
und sä geführte römische Heer-
Straffe nach pdr-ona hiugelaufen. Einige ver-
muthen aber, daß mit Rücksichtnahme auf daS
zu passirende Gebirge auch in einer direkten Li-
nie eine vis äivorserria ack LoveckacaL geführt
habe.
Dem Lech nach aufwärts führte eine weitere
Strassen-Verbindung nach Hoh en »Schwan-
gau, und Fußen; sie lief bey Trauchgau
über den „Halb-Bach". Hier stand auf einer
wahrscheinlichen Römer-Stätte die ll'ab.II. k'iF.g
abgebildete Burgstelle, welche von dem ehema-
ligen Aufenthalte des AugSburgischen Bischofs
St. Simperts, des Enkels Carls des Großen, in
der Volks-Sprache der „Simpels-Thurm"
heißt. Auf der höchsten Berg-Spitze zuH 0 hen-
Schwangau war wieder eine Römer-Warte.
In dem nahen Waltershofen begründete
St. Mang unter Pipin und Bischof
die erste christliche Kirche, und zu Füßen das
nach ihm zugenannke Kloster St. Mang. Das
Bild ll'sb. II. b'i«, 9 zeigt sub lic.» den zu
H 0 h en - Schwa n g a u gestandenen römischen
Wacht-Thurm mit seinem Grundrisse, an dessen
Ueberresten noch die gekröpften Quadern sichtbar
sind, sub lit. k> die berühmte mittelalterliche
Burg „Hoh en-Schwang an", in Conra-
dins Verpfandungs-Briefen „Castrum snts
Nontsns" genannt, und sub lit.o das neue Schloß
Schwangau, oder Schwanenstein.
Daß izc eine Mengs bey Füßen („aäk'au-
ces äuliss" oder ,,Oz-iuin äulisium" — „dem
Leck-Schlunde beym Eingänge in diese Alpen")
gefundener Römer-Münzen bekannt seysn.
rieders Bevträgen zur Baterländischon Historie, Geo-
graphie, Statistik, uud Landwirthschast; IVt-r Band
1792 ß. 3. S. 55 — 58. Er bemerkt, daß L ory und
Limbrun für Liese letztere Stätte des römischen Fluß-
Uebergangs seyen, weil bey Jagdberg 20 römische Sil-
ber-Münzen, meist von ^lersuätzr- Svvorus gefunden
worden waren.