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Realschematismus der Erzdiöcese Freiburg — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.6921#0504

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Decanat Hedwigen.

Am 6. Februar 135G verkauft "Werner der Boller Natural- und Geldzins aus»
seinem Hof und Garten in B. an das Kloster Stetten. An dasselbe verkauft
14. Febr. 1309 Alberli Schmit v.B., Scliultlieiss zu lleebingcn, "Wiesen. Der
Burgfriede der Zollern'schcn Brüder vom 13. Februar 1402 fängt an zu Zell
bei der Kirche. In der brüderlichen Erbtbeilnng vom 22. September 1402
erhält Graf Friedrich unter Anderm Boll und Zell. Den 24. April 1411
vermacht Graf Friedrich Boll seinem Bruder Fritz , Domherrn zu Strassburg.
Den 3. Dezember 1415 verkauft Friedrich der Oettinger Boll und was jenseits
des Baches gen Schainmenthal liegt, dem Grafen Eberhard von Württemberg.
Ueber den Ursprung der Zollerburg hat man keine sichere Kunde. Nach
gewöhnlicher Annahme stammen die Grafen von Zollern (Comites in colli)
von Ethico I., Herzog von Elsass und Alemannien (700—720), ab. Er hinter-
licss nebst andern Kindern 2 Söhne, Adelbcrt und Ethico II. mit dem Bei-
namen llachingus, welcher als Erbauer der Stadt Ilcchingen gilt. Thaukn
von Zollern starb um 8fiG, sein Sohn Rudolph erscheint 'J33 auf einem
Turnier zu Magdeburg, Friedrich soll um 980 das väterliche Stammschloss
erneuert haben. Am IG. Januar 1095 stiftet Adalbert von Zollern in
Gemeinschaft mit Rotmann von Hausen und Allwig von Sulz das Benedicti-
ner-Kloster Alpirsbach. Im J. 1098 schenkto Friedrich II. dem Kloster
Zwiefalten ein silbernes Reliquienkästchen von grossem "Werthe, 1157 stiftete
ein Friedrich dem Kloster Hirschau ein silbernes Kreuz sowie einen Kelch
von vorzüglicher Kunst und Schönheit, nachdem er demselben schon früher
die Kirche sammt Pfarrsatz in Geukingen vermacht hatte. Margaretha, Gräfin
von Zollern, stiftete mit ihrem Gemahl, dem Grafen zu (Dettingen, um 1220
das erste Minoriten-Kloster in der Diöceso Augsburg. Auch die Klöster in
Stetten, Rangendingen u. s. w. verdanken den Zollern ihren Ursprung. Durch
138 Jahre waren die Zoller Schirmvögte von Beuren. 1293 wird Dompropst
Friedrich von Zollern zum Bischof von Constanz erwählt. 24. Mai 1372
errichtet Bischof Heinrich von Constanz und Graf Friedrich das Collegiatsift
Buisdorf und verzichtet Letzterei auf sein Patronat. Friedrich der Schwarz-
graf fiel 1386 im Treffen bei Seinpach. 1423 wurde die Burg in einer Fehde
gebrochen und kam auf 3 Jahro sammt der ganzon Grafschaft in den Besitz
Württembergs. Graf Jobst Nicolaus legte 1430 wiedor den Grundstein zu
einer neuen Burg. Viele Vornehme waren zugegen: Herzog Philipp von
Burgund , Albrecht Markgraf von Brandenburg, Karl Markgraf von Baden
legten goldene und silberne Münzen in denselben, ein Graf von Fürstenberg
trug Mörtel und ein Freiherr von Brandeis rührte den Speis. Um 1432
wurde wieder ein Friedrich von Z. auf den bischöflichen Stuhl von Constanz
erhoben. Derselbe hielt 1435 eine Synode, vorzüglich zur Reformation des
Klerus; er wurde in derDomkircho beigesetzt. Etwas später zierte ein Zoller
(Friedrich 15. März 1479 zum Priester geweiht) deu bischöflichen Stuhl zu
Augsburg. Sein vorzüglicher Lehrer war Johannes Geiler von Kaisersberg,
dem er so sehr ergeben blieb, dass er sich dessen Rathes noch als Bischof be-
diente. Er war ein grosser Beförderer der Künste und Wissenschaften und berief
unter anderm den Buchdrucker Erhard Katdolt in seino Dienste. Durch Kaiser
Karl V. wurdo Graf Karl von Zollern 1535 mit der Herrschaft Vühringen
und Sigmaringen belehnt. Er starb 1576 und unter seinen Söhnen theilte
sich die Hohcnzollern'scbo Linie, Eitel Friedrich VI. wurdo Stammherr der
 
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