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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 25.1903

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Nr. 1-2
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Demotische Miscellen, [2]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12430#0021
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DEMOTISCHE MISCELLEN

13

folgender Gott Hr-mn nb shb « Horus-Amon, Herr von shb » genannt.

Die hier ge- ^Sî*! nannte Stadt1 istnatùrlich mit der gleichnamigen Stadt

des letopolischen Gaues identisch2. Der Nachweis der demotischen Schreibung macht
Max Mùllers3 geistreichen Vorschlag Shb und Shm zu identifizieren_, unannehmbar.
Denn dass ein profaner Text fur clas sonst ûbliche Shm ein altes Shb eingesetzt hâtte,
will mir nicht môgïich erscheinen.

XIX — EIN PROTOKOLLPPwESCRIPT DER S A M T H E RR S C H A ET DER
KLEOPATRA III UND DES PTOLEMJEÙS XI ALEXANDER I

In jùngster Zeit ist ein griechisches Papyrusfragment im Handel aufgetaucht,
welches die griechische Fassung eines Protokolls enthâlt, welches bislang nur demotisch
vorlag, und zwar in je einem Papyrus des Vatican und der New Yorker Sammlung*
Nachdem ich durch die Gùte des Herrn Divisionspfarrers Dr Pôrtner in den Besitz
einer Photographie der erstgenannten Urkunde gelangt bin, môchte ich es fur zeit-
gemâss halten, eine neue Ûbersetzung des Protokolls vorzulegen. Môchte die Verôf-
fentlichung des griechisçhen Textes nicht zu lange auf sichwarten lassen !

« Im Jahre IX am 21 Tybi der Kônige Kluptrà (Kleopatra) und Ptulmis (Ptole-
maios) der mutterliebenden Gôtter, welche das Unheil (o. a.) abwehren, (unter dem)
Priester des lAlgsàntrs (Alexandros), der Gôtter, die das Unheil (o. â.) abwehren, und
der Gôtter Brader und des Gottes Wohlthâter und der vaterliebenden Gôtter und der
glânzenden Gôtter und des Gottes, clessen Vater edel ist, und des mutterliebenden
Gottes und des gôttlichen Jùnglings [mnhntr), welcher seinen Vater liebt5 und des
Gottes Wohlthâtes und der mutterliebenden Gôttin und der mutterliebenden Gôtter,
welcbe das Unheil (o. â.) abwehren,

Und (unter) der Priesterin der Kônigin Kluptrà (Kleopatra) der Gôttin Wohlthâter,
der Mutterliebenden, welche das Unheil (o. â.) abwehrt, welche das Gesetz liebt, die
Herrin der. . . ?

Und des Hrupàlu* (lepou-irtoXoç) cler grossen Isis, cler gôttlichen Mutter,
Und (unter) der Priesterin der lArsinà (Arsinoe)/der ihren Vater liebenden,
Und (unter) der Trâgerin des Kranzes der Kônigin Kluptrà ; Kleopatra) der Gôttin
Wohlthâter, der Mutterliebenden, welche das Unheil (o. â) abwehrt, welche das Gesetz
liebt, der Herrin der. . .

1. Uber Riîvillouts (Reçue égypt., V/45, A3) Vorschlag, aus dieser vôllig klaren Gruppe Sais heraus-
zulesen, ist kein Wort zu verlieren.

2. Erman, Mârchen Westcar, I, S. 20; Brugsch, Dict. géogr., 737.

3. Ofientalist. Litte/-atui'scitung: 1901, S. 85.

4. Reçue égypt., III/S. 26. Eine noch ausfûhrlichere Fassung mit Angabe der Namen der Kultbeamten
liegt in dem von Revillout, Chrest. demot., S. 401 fi., verôffeutlichten Papyrus vor.

5. Bcbç <I>tXo7taTwp véoç. Mnh ntr eignet vielleicht den nnleragyptischen (memphitischen) Protokollen. Die
oberâgyptischen (Strassburg, nos 6 [bis)-, 7, 9, 43-, 44) haben ha:n ntr.

6. S. À.Z., 1899, S. 38. Die hier voiliegende Schreibung determiniert ,ira- (= espo-) als selbststàndiges
Wort durch das Fremddeterminativ.
 
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