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DEMOTISCHE MISCELLEN
Und der Trâgerin des Feuers1 der Kônigin Kluptra (Kleopatra) der Gôttin
Wohlthàter, der Mutterliebenden, welche das Unheil (o. à.) abwehrt, welche das
Gesetz liebt, der Herrin der. . .
Und (unter) der Trâgerin des goldenen Korbes (der) \}Ai"\sinà (Arsinoe) der Bru-
derliebenden.
Und (unter) der Trâgerin des Kampfpreises vor Barnigà (Berenike), der Wohlthâ-
terin, die in Rakotis sind. »
XX. — DIE GRUPPE 7/ « OCHS » *H- T « KUH »
Uber die Lesung der demotischen Gruppen2 fur die obigen Wôrter herrscht lieute
wohl kein Zweifel, aber meines Wissens ist noch nirgends eine pakeographische
Erklârung gegeben worden. Sie wird wieder wie so oft durch die Formen der frûh-
demotiscben Texte geliefert, welche in der Perserzeit folgende Formen zeigen :
I. Pap. Berlin, 3110, Z. 23 : tfyj
II. Thes. papijr., n° 23 (pl. XXIII), Z. 3 : ftff
Man sieht deutlich, dass II aus I verschliffen worden ist. I steht aber der bekannten
hieratischen Form noch sehr nahe, welche die folgenclen Formen der hieratischen Cur-
sive veranschaulichen môgen :
4 G A m
lift il i l
Danach ist die demotischer Gruppe aus
entstanden, indem
tîf XM
und ^ in der Cursive zn gleichen Strichen ^ J | geworden sind.
Die Verwandlung des ^ in einen Strich ist ja auch aus der Gruppe J I hn be-
kannt''2. So lâsst sich fur die Entwicklung einer Form des Tierfell- r deter
minativs dièse Reihe aufstellen :
X\ t {<
1. Mnio mit Determinativ des Feuers ist mit dem von Brugsch, Wb., VI, S. 604, besprochenen Wort
identisch. Das Demotische benutzt die Gruppe fur rc^v « sehen », was auf eine Vokalisation mnaw fùhrt.
2. S. die verschiedenen Formen der Gruppen in der Ptolemàer- und Kaiserzeit bei Hess, Setna, S. 51,
und Glossar zum Londoner gnost. Papyrus, S. 3, ferner Rosettana, S. 64. An letzterer Stelle ist auch
richtig von lœt — nicht c'm! — geschieden.
3. Die von mir im Begleittext (S. 4) nicht ûbersetzte Stelle ist so zu lesen t',{j)k 'h-t st-hjmt bhs
fê^t CqI ^ = &*£cè) km sk', « deine Kuh, Weibchen, Kalb, schwarz, welche (?) pflùgt».
Im einzelnén s. meine Bemerkungen in der demnàchst erscheinenden Bearbeitung der demot. Pap. Reinach.
4. Pap. Abbott, 2/10. — 5. Ibirl., 2 11. — 6. IbidU, 4/13. — 7. Bergmann, Pap. Wien, 1/7. — 8. Pap. Harris,
4/8. — 9-10. Ibid., Tafel 20. — 11. Ibid., 20 a, 17.
12. S. Recueil, XVI, S. 24.
DEMOTISCHE MISCELLEN
Und der Trâgerin des Feuers1 der Kônigin Kluptra (Kleopatra) der Gôttin
Wohlthàter, der Mutterliebenden, welche das Unheil (o. à.) abwehrt, welche das
Gesetz liebt, der Herrin der. . .
Und (unter) der Trâgerin des goldenen Korbes (der) \}Ai"\sinà (Arsinoe) der Bru-
derliebenden.
Und (unter) der Trâgerin des Kampfpreises vor Barnigà (Berenike), der Wohlthâ-
terin, die in Rakotis sind. »
XX. — DIE GRUPPE 7/ « OCHS » *H- T « KUH »
Uber die Lesung der demotischen Gruppen2 fur die obigen Wôrter herrscht lieute
wohl kein Zweifel, aber meines Wissens ist noch nirgends eine pakeographische
Erklârung gegeben worden. Sie wird wieder wie so oft durch die Formen der frûh-
demotiscben Texte geliefert, welche in der Perserzeit folgende Formen zeigen :
I. Pap. Berlin, 3110, Z. 23 : tfyj
II. Thes. papijr., n° 23 (pl. XXIII), Z. 3 : ftff
Man sieht deutlich, dass II aus I verschliffen worden ist. I steht aber der bekannten
hieratischen Form noch sehr nahe, welche die folgenclen Formen der hieratischen Cur-
sive veranschaulichen môgen :
4 G A m
lift il i l
Danach ist die demotischer Gruppe aus
entstanden, indem
tîf XM
und ^ in der Cursive zn gleichen Strichen ^ J | geworden sind.
Die Verwandlung des ^ in einen Strich ist ja auch aus der Gruppe J I hn be-
kannt''2. So lâsst sich fur die Entwicklung einer Form des Tierfell- r deter
minativs dièse Reihe aufstellen :
X\ t {<
1. Mnio mit Determinativ des Feuers ist mit dem von Brugsch, Wb., VI, S. 604, besprochenen Wort
identisch. Das Demotische benutzt die Gruppe fur rc^v « sehen », was auf eine Vokalisation mnaw fùhrt.
2. S. die verschiedenen Formen der Gruppen in der Ptolemàer- und Kaiserzeit bei Hess, Setna, S. 51,
und Glossar zum Londoner gnost. Papyrus, S. 3, ferner Rosettana, S. 64. An letzterer Stelle ist auch
richtig von lœt — nicht c'm! — geschieden.
3. Die von mir im Begleittext (S. 4) nicht ûbersetzte Stelle ist so zu lesen t',{j)k 'h-t st-hjmt bhs
fê^t CqI ^ = &*£cè) km sk', « deine Kuh, Weibchen, Kalb, schwarz, welche (?) pflùgt».
Im einzelnén s. meine Bemerkungen in der demnàchst erscheinenden Bearbeitung der demot. Pap. Reinach.
4. Pap. Abbott, 2/10. — 5. Ibirl., 2 11. — 6. IbidU, 4/13. — 7. Bergmann, Pap. Wien, 1/7. — 8. Pap. Harris,
4/8. — 9-10. Ibid., Tafel 20. — 11. Ibid., 20 a, 17.
12. S. Recueil, XVI, S. 24.