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LESEFRICHTE
Horus hpt-tcCui (clas Ruder der beiden Lande) J jj (Neb-yeru-
Re, Sa'-Re Menthuhotep). Wir sehen nun wie sehr sich Neb-hpt-Re' bei seiner Na-
mensânderung nach dem Protokoll seines Vorgângers richtete und dùrfen darin
Absicht sehen. Es kann auch kaum zweifelhaft sein dass der Fall nicht umgekehrt
liegt, dass nicht Re-neb-yeru sich nach Re-neb-hpt richtete, denn der Name « Ruder
der beiden Lande » wâre eine entschiedene Abschwâchung gegenûber dem « Verei-
niger der beiden Lande » und dem « Herrn der beiden Lande » gewesen.
So komme ich auf Grund der Namensformen, im Widerspruch, wenn man will,
zum Turiner Papyrus und den Kônigstafeln, zu der Anordnung : 8, Horus hpt-taui
Re-neb-yeru. 9, Horus smoLtàïui (frûher C Cl ) Re-neb-hpt. 10, Hor-neb-tcCui Re-
neb-ta\ii. 11, Hor sonch-ta ui-f Sonykare, wobei aile den Namen Menthuhotep
fûhren.
Den Widerspruch der Kônigslisten des neuen Reichs kann ich darum an dieser
Stelle nicht so sehr hocli einschâtzen, weil sie hier nachweislich weder vollstândig
noch in guter Ordnung die Kônige aufzàhlen, der Turiner Papyrus zudem sehr
schlecht erhalten ist. Dazu kommt, dass wir von Re-neb-ttiui nur sein zweites Iahr
kennen, er also wohl nur kurz regiert hat.
Als drittes Mittel der Anordnung bleibt uns der Tempel von Deir el-Bahri und
seine Baugeschichte.
Auch hier muss zumâchst auf eine bisher iïbersehene, von Lacau und mir gemein-
sam festgestellte, ùbrigens auch in Navilles Verôfïentlichung erkennbare Thatsache
hingewiesen werden : auf der Granitstele aus Deir el-Bahri setzt Sesostris III die
Kulthancllungen fur seinen Vorfahren Re-neb-hpt fest ; als geographische Angabe aber
nennt er das eine Mal fur Deir el-Bahri das Thaï des Re-neb-yeru (<&*_ Q |).
1\ /wwv\ CZZZD v—y v /
ist hier, besonders auf dem Original, vôllig verschieden von dem unten
runderen, breiteren J das an allen sonstigen Stellen des Kônigsnamens in etwas
wechselnder Form vorkommL Verehrt wird also hier Re-neb-hpt, der Bauherr von
Deir el-Bahri, der Einiger beider Lande. Aber es geschieht im Thaï des Re-neb-yeru.
Da dieser Herrscher als Bauherr und sonst (s. u.) sich an Bedeutung mit Re-neb-hpt
nicht messen kann, bleibt nur eine Erklarung : das Thaï hatte seinen Namen erhalten,
schon ehe Re-neb-hpt dort baute, d. h. Re-neb-yeru ist âlter als Re-neb-hpt. Es wird
der Konig sein, der im Bab el-Hossan seine Ruhe finden sollte.
In die gleiche Richtung schienen uns die Namensformen zu weisen.
Nun bleibt fur den Menthuhotep von Gebelein, da er den seit Intef ublichen
^?\^ Titel fùhrt, schwerlich aber die Reihenfolge der Kônige 8-11 unterbrechen
dùrfte, nur cler Platz zwischen Gruppe zwei und drei ïibrig. Dorthin scheint er mir
auch aus folgender Erwâgung gut zu passen :
Meyer hat die Aufmerksamkeit auf die Kônigin Nofruka'yt gelenkt, die von ihrer
Mutter Nebt-ta5ui (?) die Herrschaft tiber das Gebiet von Elephantine bis zum lOten
Gau erbte. Sie war Tochter und Frau eines Kônigs \ Wir kennen sie nur aus Dendere
1. A. a. O., I, S. 195.
LESEFRICHTE
Horus hpt-tcCui (clas Ruder der beiden Lande) J jj (Neb-yeru-
Re, Sa'-Re Menthuhotep). Wir sehen nun wie sehr sich Neb-hpt-Re' bei seiner Na-
mensânderung nach dem Protokoll seines Vorgângers richtete und dùrfen darin
Absicht sehen. Es kann auch kaum zweifelhaft sein dass der Fall nicht umgekehrt
liegt, dass nicht Re-neb-yeru sich nach Re-neb-hpt richtete, denn der Name « Ruder
der beiden Lande » wâre eine entschiedene Abschwâchung gegenûber dem « Verei-
niger der beiden Lande » und dem « Herrn der beiden Lande » gewesen.
So komme ich auf Grund der Namensformen, im Widerspruch, wenn man will,
zum Turiner Papyrus und den Kônigstafeln, zu der Anordnung : 8, Horus hpt-taui
Re-neb-yeru. 9, Horus smoLtàïui (frûher C Cl ) Re-neb-hpt. 10, Hor-neb-tcCui Re-
neb-ta\ii. 11, Hor sonch-ta ui-f Sonykare, wobei aile den Namen Menthuhotep
fûhren.
Den Widerspruch der Kônigslisten des neuen Reichs kann ich darum an dieser
Stelle nicht so sehr hocli einschâtzen, weil sie hier nachweislich weder vollstândig
noch in guter Ordnung die Kônige aufzàhlen, der Turiner Papyrus zudem sehr
schlecht erhalten ist. Dazu kommt, dass wir von Re-neb-ttiui nur sein zweites Iahr
kennen, er also wohl nur kurz regiert hat.
Als drittes Mittel der Anordnung bleibt uns der Tempel von Deir el-Bahri und
seine Baugeschichte.
Auch hier muss zumâchst auf eine bisher iïbersehene, von Lacau und mir gemein-
sam festgestellte, ùbrigens auch in Navilles Verôfïentlichung erkennbare Thatsache
hingewiesen werden : auf der Granitstele aus Deir el-Bahri setzt Sesostris III die
Kulthancllungen fur seinen Vorfahren Re-neb-hpt fest ; als geographische Angabe aber
nennt er das eine Mal fur Deir el-Bahri das Thaï des Re-neb-yeru (<&*_ Q |).
1\ /wwv\ CZZZD v—y v /
ist hier, besonders auf dem Original, vôllig verschieden von dem unten
runderen, breiteren J das an allen sonstigen Stellen des Kônigsnamens in etwas
wechselnder Form vorkommL Verehrt wird also hier Re-neb-hpt, der Bauherr von
Deir el-Bahri, der Einiger beider Lande. Aber es geschieht im Thaï des Re-neb-yeru.
Da dieser Herrscher als Bauherr und sonst (s. u.) sich an Bedeutung mit Re-neb-hpt
nicht messen kann, bleibt nur eine Erklarung : das Thaï hatte seinen Namen erhalten,
schon ehe Re-neb-hpt dort baute, d. h. Re-neb-yeru ist âlter als Re-neb-hpt. Es wird
der Konig sein, der im Bab el-Hossan seine Ruhe finden sollte.
In die gleiche Richtung schienen uns die Namensformen zu weisen.
Nun bleibt fur den Menthuhotep von Gebelein, da er den seit Intef ublichen
^?\^ Titel fùhrt, schwerlich aber die Reihenfolge der Kônige 8-11 unterbrechen
dùrfte, nur cler Platz zwischen Gruppe zwei und drei ïibrig. Dorthin scheint er mir
auch aus folgender Erwâgung gut zu passen :
Meyer hat die Aufmerksamkeit auf die Kônigin Nofruka'yt gelenkt, die von ihrer
Mutter Nebt-ta5ui (?) die Herrschaft tiber das Gebiet von Elephantine bis zum lOten
Gau erbte. Sie war Tochter und Frau eines Kônigs \ Wir kennen sie nur aus Dendere
1. A. a. O., I, S. 195.