Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 33.1911

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Bissing, Friedrich Wilhelm von: Lesefrüchte, [5]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.12680#0031
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
LESEFRUCHTE

21

$ ^^^q7 unc^ c^e Inscnr^ von.Konosso, L., /)., II, 1506, lautet nach Meyers

Collation, wie Naville schon vermutete, 4/ ^ 4^ darmt

scheint jecle Môglichkeit ausgeschlossen, diesen Re-neb-hpt mit dem unter 9 ange-
fûhrten, der ûberall den Namen smcCtcCui fuhrt, gleieh zu setzen. Der Horusname
findet sich auch auf Bruchstùcken vom Tempel von Deir el-Bahri.

Mit diesem Menthuhotep Re-neb-hpt, der den Horasnamen und nebti-N'àmen
C $ fùhrt, haben nun Naville und Meyer den Kônig der Reliefs von Gebelein gleieh
gesetzt, dessen Horusname unbekannt ist, der vielmehr den tyjffa Namen Q fuhrt1,

a es, v-_s

und Menthuhotep Sohn der Hathor von Dendere heisst. Man hat frûher bereits den
Kônig von Konosso und von Gebelein gleichgesetzt und da man in Konosso statt

-en, las ihn als Menthuhotep neb hotep bezeichnet, dessen Namen New-

0 ' q □

berry dann auch auf einem Kâstchen aus dem Bab el-Hossan bei Deir el-Bahri
entzifïerte. Naville und Lacau haben gezeigt, dass es einen solchen Kônig nie gegeben
hat2.

Sollen wir nun den Kônig von Konosso und von Gebelein dennoch gleichsetzen ?

Môglich wàre das nur unter der Voraussetzung einer Namensânderung, wie wir
sie ja fur eine Anzahl von Kônigen belegen kônnen:<. Die âlteste Form mùsste gelautet
haben ^S, ^£ ^^(^ $ f [§3 ^ I ^ ^ ^ «=^1 > ^ann musste der Name in

umgewandelt sein.

Aber damit noch nicht genug : wer den Kônig ^ mit dem Kônig ^ ^ gleich-
setzen will, muss annehmen, dass dieser Menthuhotep noch einmal seinen Namen
ânderte und statt $ im Horus wie im 7ie6#-Namen ^ einsetzte. Ich gestehe,

dass ich diesen zweiten Namenswandel, dem die veranderte Schreibung T oder nur

* .j=n 0 i

I fur " parallel ginge, fiir sehr wahrscheinlich halte, kaum aber den ersten Wandel.

Denn es scheint vor allem bedenklich, einem Kônige dieser Zeit ein Protokoll zu

geben, bei dem Horus, Nebti und suten-ebioti-lS&me gleieh lauten *. Wir werden also

in unserer obigen Liste zwar 9 und 9 a fur ein und den gleichen Kônig halten dùrfen,

der wohl nach der Vereinigung der beiden Lande den symbolischen Namenswechsel

vollzog, nicht aber den Kônig von Gebelein. Den rnussen wir vorerst ganz ausserhalb

der Gruppen, die wir aufstellten, lassen.

Wie aber verhalten sich die beiden Kônige 8 und 9 mit ihrem einander so ausser-

gewôhnlich âhnlichen Protokoll ? Es ist wohl Gauthiers Verdienst darauf hingewiesen

zu haben, dass in vielen Fâllen, wo man sma'ta'ui gelesen hatte, ein anders geformtes

Zeichen darsteht5, in dem man jetzt unschwer classelbe Zeichen erkennt, mit dem die

jùngere Namensform des Kônigs Re-neb-hpt geschrieben wird. Der Kônig hiess also

1. Bissing-Bruckmann, Denkmâler, Taf. 33, danach Recueil de True. ,1910, Taf. z. S. 52. Daressys, An
gabe, Rec. de Trac, XVI, 42, ist irrtùmlich, ebenso Meyers Angabe Geschichte, P, S. 23 f.

2. Ag. Zeitschr., 1910, S. 84.

3. Ag. Zeitschr., 1907, S. 129 f.

0

4. Bei dem Menthuhotep .-, lautet der Name wenigstens , hat also doch einen

unterscheidenden Zusatz. ' ' ^ ^

5. Livre des Rois, I, S. 229, Anm. 3.
 
Annotationen