Münster zu Konstanz
Erdgeschoß
Obergeschoß
retenkapelle
arbeiten eigens ein Darlehen aufgenommen hatte, den alten Bau und wölbte ihn.Gröbers
Vermutung, daß man schon Ende des 14. Jh. hier durch Aufbau der Kapelle einen Raum
geschaffen und damals die romanischen Chorfenster vermauert habe, hat schon Hecht
als unwahrscheinlich hingestellt, es sei eher anzunehmen, daß diese Erhöhung und
Wölbung mit der Vermauerung der Fenster einheitlich geschah. Gegen Gröbers Ansicht
spricht wohl auch der Bilderfries, der vielleicht kaum vor Ende des 14. Jh. entstand.
Da nun 3 Sparren des Chordaches über der Kapelle starke Brandspuren zeigen mit
teilweiser Zerstörung und Verkohlung der Enden, muß vor der Errichtung des Dach-
stuhles ein Brand stattgefunden haben, wann, wissen wir nicht. Vielleicht um 1420
und möglicherweise mit der Anlaß für Umbau und Wölbung, 1423 oder 1426, wie
Schulthaiß vermerkt.
Die Kapelle ist im wesentlichen in beiden Geschossen im damaligen Zustand. Das Erd-
geschoß ein rechteckiger Raum von 2 Jochen, 9,46:4,94 m, mit Kreuzgewölben mit Birn-
stabprofil (Abb. 188). Die Ansätze mit Quadern, ohne Konsolen in die Mauer einge-
lassen. Die runden Schlußsteine zeigen in Vierpässen die Wappen des Kapitels und des
B. Otto v. Hachberg. In der Südwestecke ein bei der Wölbung gebauter halbrunder
Treppenturm mit Wendeltreppe zum Obergeschoß mit profiliertem Sockel und recht-
eckiger Tür. In der Ostwand dreiteilige Fenstergruppe mit korbbogigem Mittelfenster
neben etwas niedrigeren, spitzbogigen, seitlichen Fenstern. In der Nordwestecke rund-
bogiger Durchgang zum Mariä End-Chor, davor die alte rechteckige Tür. In der Südwand
stichbogige, außen spitzbogige Tür, daneben die Reste der ursprünglichen romanischen
rechteckigen Tür, 1,10 m breit. In der Südwand stichbogige 31 cm tiefe Nische mit dem
Grabmal des B.Otto v. Hachberg, mit gekehltem Gewände mit Wulst und Rundstab.
Die steinerne Wendeltreppe mit vierfach gedrehter Spindel zeigt in zwei Drittel Höhe
die rechteckige Nische des vermauerten Durchganges zu dem erwähnten Anbau. In der
Mantelmauer drei schmale rechteckige Lichtöffnungen und Kreisfenster mit Dreipaß.
Das Obergeschoß hat drei Joche Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen, auf der Südwand
auf einfachen Kelchkapitellen und Runddiensten, die das Hauptgesims durchstoßen, auf
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Erdgeschoß
Obergeschoß
retenkapelle
arbeiten eigens ein Darlehen aufgenommen hatte, den alten Bau und wölbte ihn.Gröbers
Vermutung, daß man schon Ende des 14. Jh. hier durch Aufbau der Kapelle einen Raum
geschaffen und damals die romanischen Chorfenster vermauert habe, hat schon Hecht
als unwahrscheinlich hingestellt, es sei eher anzunehmen, daß diese Erhöhung und
Wölbung mit der Vermauerung der Fenster einheitlich geschah. Gegen Gröbers Ansicht
spricht wohl auch der Bilderfries, der vielleicht kaum vor Ende des 14. Jh. entstand.
Da nun 3 Sparren des Chordaches über der Kapelle starke Brandspuren zeigen mit
teilweiser Zerstörung und Verkohlung der Enden, muß vor der Errichtung des Dach-
stuhles ein Brand stattgefunden haben, wann, wissen wir nicht. Vielleicht um 1420
und möglicherweise mit der Anlaß für Umbau und Wölbung, 1423 oder 1426, wie
Schulthaiß vermerkt.
Die Kapelle ist im wesentlichen in beiden Geschossen im damaligen Zustand. Das Erd-
geschoß ein rechteckiger Raum von 2 Jochen, 9,46:4,94 m, mit Kreuzgewölben mit Birn-
stabprofil (Abb. 188). Die Ansätze mit Quadern, ohne Konsolen in die Mauer einge-
lassen. Die runden Schlußsteine zeigen in Vierpässen die Wappen des Kapitels und des
B. Otto v. Hachberg. In der Südwestecke ein bei der Wölbung gebauter halbrunder
Treppenturm mit Wendeltreppe zum Obergeschoß mit profiliertem Sockel und recht-
eckiger Tür. In der Ostwand dreiteilige Fenstergruppe mit korbbogigem Mittelfenster
neben etwas niedrigeren, spitzbogigen, seitlichen Fenstern. In der Nordwestecke rund-
bogiger Durchgang zum Mariä End-Chor, davor die alte rechteckige Tür. In der Südwand
stichbogige, außen spitzbogige Tür, daneben die Reste der ursprünglichen romanischen
rechteckigen Tür, 1,10 m breit. In der Südwand stichbogige 31 cm tiefe Nische mit dem
Grabmal des B.Otto v. Hachberg, mit gekehltem Gewände mit Wulst und Rundstab.
Die steinerne Wendeltreppe mit vierfach gedrehter Spindel zeigt in zwei Drittel Höhe
die rechteckige Nische des vermauerten Durchganges zu dem erwähnten Anbau. In der
Mantelmauer drei schmale rechteckige Lichtöffnungen und Kreisfenster mit Dreipaß.
Das Obergeschoß hat drei Joche Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen, auf der Südwand
auf einfachen Kelchkapitellen und Runddiensten, die das Hauptgesims durchstoßen, auf
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