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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Lehrs, Max: Die Monogrammisten Albrecht Glockenton und Wolf Hammer in ihrem Verhältniss zu einander
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0017

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Die Monogrammisten etc.

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gedruckt von Sensenschmid und Reyer, gr. fol., ohne Jahr, hin, in welchem
sich der Stich gegenüber dem ersten Blatt finden soll. Auch Ad. Bartsch
erwähnt dieses Buches, ohne indess den Titel anzugeben. Bei Panzer
und Hain wird es nicht aufgeführt.
Das Wappen erscheint zuerst im Missale von 1481 auf der Rück-
seite von Bl. 9, dessen Vorderseite das vom 8. November 1481 datirte
bischöfliche Privilegium für Jeorius Ryser enthält. Es beruht daher
auf einem Irrthum, wenn Becker im Kunstblatt von 1845 p. 342 sagt,
das Missale von 1481 enthalte einen Holzschnitt aus Wohlgemuth’s
Schule. Ein solcher kommt erst in dem Missale von 1495 vor, wie
aus der reichen Sammlung von Würzburger Missalien ersichtlich, welche
die Kgl. Universitätsbibliothek daselbst bewahrt. Nach Reuss, Serapeum
I. 102. soll sich ein Holzschnitt schon im Missale von 1493 finden 2).
Der Stich von 1481 kehrt auch im Missale von 1484 und sogar
noch in einem von 1491 wieder. Becker beschreibt in Naumann’s
Archiv II. 186. 3. einen Kupferstich aus dem Missale von 1481 — im
Widerspruch mit seiner früheren Mittheilung über einen Holzschnitt —
und sagt dann weiter unten von dem gestochenen Wappen im Missale
von 1484, dasselbe sei in Gomposition und Grösse dem in der Aus-
gabe von 1481 ganz gleich. Der Stecher sei ein geübter Künstler eben-
falls aus Schongauer’s Schule, welcher in der Behandlung der Köpfe
eine ungemeine Milde und Lieblichkeit des Ausdrucks zeige. Becker
scheint danach nicht bemerkt zu haben, dass beide Stiche von einer
Platte herrühren und sich nur durch die Qualität des Abdrucks unter-
scheiden.
Im Missale von 1484 befindet sich das Wappen auf Bl. 9 am
Fusse des Privilegiums vom 11. März 1484 für Jeorius Ryser. Das
Exemplar der Weigeliana stammte aus diesem Missale und war heral-
disch richtig tingirt. Es kam 1872 für 52 Thlr. an Eugen Felix und
wurde 1885 für 240 Mk. von Thibaudeau erworben. Willshire be-
schreibt den theilweise colorirten Abdruck im British Museum unter
den Arbeiten der Schule des Meisters E. S.
3. Christus am Kreuz.
266 : 178 mm. Einf. 276 : 185 mm. PI. II. 127. 28. ibid. 220. 76.
ibid. 274.1. Berlin. Dresden. Nürnberg. Paris. Wien, Alb. Würz-
burg. R. Weigel, Kunstlagerkat. 80 Thlr. Meyer — Hildburghausen
(1858) 5 Thlr. 15 Ngr. Liphart (1876) 900Mk. T. O. Weigel (1872)
92 Thlr. an das German. Museum. Eugen Felix (1885) 50 Mk.

2) Ausführliche Mittheilungen verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Stam-
minger, Bibliothekar an der K. Universitätsbibliothek zu Würzburg.
 
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