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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Lehrs, Max: Die Monogrammisten Albrecht Glockenton und Wolf Hammer in ihrem Verhältniss zu einander
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0032

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18

Max Lehrs:

Diese Copie könnte auch als das Original zu dem Stich des
Monogrammisten IC gelten, da beide Stecher keine originellen Künstler,
sondern mehr Copisten waren. Nach eingehender Prüfung scheint mir
jedoch das Verhältniss so zu sein, dass IC den Stich von Schongauer
B. 23. mit den eigenthümlich grossen Strahlennimben in ganz freier Weise
nachahmte, und W H diese freie Nachahmung copirte, indem er die
ihm zu gross scheinenden Nimben auf das gewöhnliche Maass reducirte.
Auf der Rückseite des Münchener Abdrucks findet sich das Frag-
ment eines Buchtitels mit Typen des 17. Jahrhunderts. Erhalten sind
u. A. die Worte:
verlegt durch
Joh. Wilhelmum Frisaeum.
Die Platte fiel demnach in die Hände desselben Tübinger »Buchbinders«,
der die Platten der Passion des Monogrammisten A G an sich brachte
um das Leiden Christi 1629 und 1631 in Buchform zu publiciren. Es
ist sehr wahrscheinlich, dass er auch diese Platte aus derselben Quelle
erworben hatte, und dass sie ursprünglich aus der Goldschmiedswerk-
statt des A G stammte.
13—24. Die zwölf Apostel10).
Folge von 12 Blatt gegenseitiger Copien nach Schongauer’s Stichen
B. VI. 136. 34—45. B. VI. 403. 13—24. P. II. 129. 13—24.
13. Petrus. 89 : 55 mm. Bl. B. 13. P. 13. Dresden.
14. Paulus. 90 : 55 mm. Bl. B. 24. P. 24. Dresden. London.
Paris.
15. Andreas. 89 : 59 mm. BL B. 14. P. 14. Berlin. Dresden.
Paris.
16. Jacobus major. B. 15. London. Wien, Hofbibi.
17. Johannes. 90 : 59 mm. PL B. 16. I. Et. Vor der Chiffre.
II. Et. Mit derselben. Dresden. I. und II.
18. Thomas. 92 : 57 mm. PL B. 23. P. 23. Dresden.
19. Jacobus rainor. B. 21. Wien, HofbibL Bartsch nennt diesen
Apostel irrig: Judas Thaddäus.
20. Philippus. 85 : 55 mm. BL B. 17. Wien, Alb. und HofbibL
Auct. Durazzo (1873) 19 fl. 30 kr.

10) Bei Aufzählung der einzelnen Apostel ist weder die Reihenfolge noch die
Nomenclatur von Bartsch beibehalten. Für erstere nahm der Verfasser als Schema
die vielen vom Credo begleiteten gestochenen Apostelfolgen des 15. Jahrhunderts,
und bei der letzteren glaubte er der Benennung diejenigen Darstellungen zu
Grunde legen zu müssen, welche mit dem Namen des Apostels versehen sind, während
Bartsch einigen Aposteln, wie Jacobus min., Simon und Judas Thadd. gewöhnlich
falsche Attribute zuweist.
 
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