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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0136

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Bibliographische Notizen.

Discipuli plorent tanto doctore carentes
Penelli; similem quis reperire queat?
Patria et ordo fleant, summum perisse magistrum
Pingendi, cui par non erat arte sua. H. J.
[Zur Biographie des Waffenschmiedes Golmann aus Augs-
burg.] Anknüpfend an Wendelin Böheim’s Aufsatz über den Waffenschmied
Carls V., Colmann aus Augsburg, Repert. VIII. S. 194, möchte ich auf eine
Stelle in der von Lanz herausgegebenen Correspondenz I. 115 Karls V. hin-
weisen, welche zeigt, dass J. Hannaert von Lombeka und Liedekerke, welcher
1524 vom Kaiser zum Nürnberger Reichstage geschickt wurde, im Auftrage
seines Herrn die Uebersiedlung des berühmten Augsburger Waffenschmiedes
nach Spanien durchsetzen sollte, indessen keinen Erfolg hatte. Der Meister
wies auf seine Frau und mehrere Kinder hin, welche ihn an die Heimath
fesselten, zudem habe er für Fürsten und Herren so viele Bestellungen, dass
er in zwei Jahren damit nicht fertig werden könne. Nur dazu verstand er
sich, sofort eine Rüstung für den Kaiser anzufertigen, wenn dieser die Masse
einschicke. Einen anderen Waffenschmied, dessen Namen wir nicht kennen,
hatte Erzherzog Ferdinand nebst drei Gesellen schon drei Monate früher, wie
Hannart erwähnt, dem Kaiser nach Spanien zugeschickt. v. Druffel.

Bibliographische Notizen.
Kritische Geschichte der Ideale. Mit besonderer Berücksichtigung
der bildenden Kunst. Von Dr. Ad. Svoboda. Leipzig, Th. Griebens Verlag. 1885.
Lief. 1—5. Es liegt in der Absicht des Verfassers, die Geschichte der Ideale der
Natur- und Gulturvölker kritisch, und zwar vom Standpunkt vorgeschrittensten
Positivismus aus, darzustellen. Der erste Band wird die Seelen-, Unsterblich -
keits- und Jenseitsvorstellung behandeln. Die Arbeit ist keine, auf welche der
Verfasser erst auf die Anregung eines Verlegers hin fiel, sondern die Frucht
von fast zwanzigjährigen Studien. Für den Kunsthistoriker wird das Buch
schon desshalb ein hohes Interesse gewinnen, weil darin in einer Breite und
Tiefe, wie nie vorher, die Kunstdenkmäler als culturgeschichtliche Urkunden
herangezogen und gedeutet werden. In den vorliegenden Lieferungen treten
die Gapitel über die sepulcrale Kunst der Aegypter und dann die mit aller
Liebe und Sachkenntniss geschriebenen über die Sepulcralkunst der Hellenen
in den Vordergrund. Die angeführten Kunstdenkmäler gehören vorwiegend
der Kleinplastik an, da die ausführliche Besprechung der Monumentalkunst erst
da ihren Platz finden kann, wo die kritische Geschichte der Gottesidee ge-
geben werden soll (im zweiten Band). Manche der Ideen des Verfassers werden
auf Widerspruch stossen. Gewiss, man hat sehr oft zu viel hineingeheimnisst
 
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