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Leitschuh, Franz Friedrich: Die Bambergische Halsgerichtsordnung: Ein Beitrag zur Geschichte der Bücherillustration
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0202
172
Franz Friedrich Leitschuh :
Die dritte Ausgabe:
PNmbergifcbe E}alggorid}ts / (Drbenung.
Am Ende:
(ßetrucf su ZTfentj burd} 3ol?artrt 5d}öffer uff Partliolomei 3m jar / bo
man galt nad} CJjrifti gehurt füfffseljenfyurtbert vnb ad}t 3^^-
Das vor mir liegende Exemplar dieser Ausgabe aus der Königl. Bibliothek
in Bamberg hat den oben angezeigten Titel in zwei Zeilen gedruckt. Auf-
fallend ist nun, dass Zapf in der Beschreibung der Merkwürdigkeiten seiner
Bibliothek S. 195, Nr. 21, und Panzer in seinen Annalen Nr. 617 diese Aus-
gabe zwar mit derselben Schlussschrift, aber mit einem anderen Titel angeben,
der fast mit dem der vierten Ausgabe gleichlautend ist: „532lmbergifd}e £}alg-
gerid}ts | vnb red}tlid} CDrbenung, jn peynlid}0 fad}en ju volnfarn, allen
Stetten, Cummunen / üegimenten, Tlmptleuten, Pogten, Permefern, 5d}ult-
eygen, Schöffen vh rictytern I Dienlid}, fürberlid} vn bel}ilfflid} / Daritad} ju
ljanbeln und red}tfpred}e, gant} glidp / förmig gemeyne gefd}riben Hed?ten 2C.
Darauff aud} big büd}Iin gesogen vn fleiffig / gemeynem nug jugut, ge-
fammelt vnb verorbnet ift"* 2 3). Diese Verschiedenheit der Titel lässt sich wohl
nur dadurch erklären, dass von dieser Ausgabe Exemplare mit verschiedenen
Titeln vorhanden sind, oder aber dass das mir vorliegende Exemplar — un-
gefähr vor 150 Jahren eingebunden — zufällig den Titel der zweiten Ausgabe
erhielt.
Die Holzschnitte der zweiten Ausgabe sind in dieser sämmtlich wieder-
verwendets)- Zum 95. Art. fehlt die Ueberschrift und der Anfang. Zu Art. 292
fehlt die Ueberschrift: »Stelen in rechter hungers not.« Mit dem Art. 275
schliesst die Zahl der Artikel. Die Ausgabe zählt 52 Blätter. Die Signaturen
laufen von 21 bis 3*'j 4)-
Die vierte Ausgabe:
B2lmbergifd}e b?alfgerid}ts, / vnb red}tlid} Orbenung, jn peynlid}en fachen ju
volnfarn, allen Stetten, (Commune / Hegimenten, 2lmptleüten, Pogten, Per-
rvefern, Sd}ulteygen, Schöffen vn rid}tern / Dienlid}, fürberlid} vn beljilfflid},
Darnad} ju Raubein vnb red}tfpred}e, gang glidp / förmig gemeynn ge-
fdjriben &ed}ten ic. Dar aug aud} big büd}lin getrogen vn fleiffig / gemeynen
nut} jugut, gefammelt vnb verorbnet ift.
Unter dem Titel befindet sich der Holzschnitt mit den Torturinstru-
menten. Am Ende:
Halsgerichtsordnung zu greifen; denn er hatte in Worms wahrlich andere Dinge
im Kopfe als Druckcollationen.
2) Auch Klemm gibt diesen Titel an, doch unterlässt er die Wiedergabe der
Schlussschrift.
3) Herr Klemm sagt: »Es befinden sich in obiger Auflage 10 Abbildungen in
Holzschnitt«. Diese Behauptung ist eine irrthümliche: es sind 23 Holzschnitte.
4) Die Ausgabe erwähnen nebst Panzer: Christ in seiner Abhandlung I. 12,
Zapf in den Merkwürdigkeiten seiner Bibliothek S. 165, Neues Archiv des Criminal-
rechts 1824 Bd. VII, S. 453 und 1826 Bd.IX, S. 244. Klemm, Beschreibender Kata-
log des Bibliographischen Museums 1884, S. 40.
Franz Friedrich Leitschuh :
Die dritte Ausgabe:
PNmbergifcbe E}alggorid}ts / (Drbenung.
Am Ende:
(ßetrucf su ZTfentj burd} 3ol?artrt 5d}öffer uff Partliolomei 3m jar / bo
man galt nad} CJjrifti gehurt füfffseljenfyurtbert vnb ad}t 3^^-
Das vor mir liegende Exemplar dieser Ausgabe aus der Königl. Bibliothek
in Bamberg hat den oben angezeigten Titel in zwei Zeilen gedruckt. Auf-
fallend ist nun, dass Zapf in der Beschreibung der Merkwürdigkeiten seiner
Bibliothek S. 195, Nr. 21, und Panzer in seinen Annalen Nr. 617 diese Aus-
gabe zwar mit derselben Schlussschrift, aber mit einem anderen Titel angeben,
der fast mit dem der vierten Ausgabe gleichlautend ist: „532lmbergifd}e £}alg-
gerid}ts | vnb red}tlid} CDrbenung, jn peynlid}0 fad}en ju volnfarn, allen
Stetten, Cummunen / üegimenten, Tlmptleuten, Pogten, Permefern, 5d}ult-
eygen, Schöffen vh rictytern I Dienlid}, fürberlid} vn bel}ilfflid} / Daritad} ju
ljanbeln und red}tfpred}e, gant} glidp / förmig gemeyne gefd}riben Hed?ten 2C.
Darauff aud} big büd}Iin gesogen vn fleiffig / gemeynem nug jugut, ge-
fammelt vnb verorbnet ift"* 2 3). Diese Verschiedenheit der Titel lässt sich wohl
nur dadurch erklären, dass von dieser Ausgabe Exemplare mit verschiedenen
Titeln vorhanden sind, oder aber dass das mir vorliegende Exemplar — un-
gefähr vor 150 Jahren eingebunden — zufällig den Titel der zweiten Ausgabe
erhielt.
Die Holzschnitte der zweiten Ausgabe sind in dieser sämmtlich wieder-
verwendets)- Zum 95. Art. fehlt die Ueberschrift und der Anfang. Zu Art. 292
fehlt die Ueberschrift: »Stelen in rechter hungers not.« Mit dem Art. 275
schliesst die Zahl der Artikel. Die Ausgabe zählt 52 Blätter. Die Signaturen
laufen von 21 bis 3*'j 4)-
Die vierte Ausgabe:
B2lmbergifd}e b?alfgerid}ts, / vnb red}tlid} Orbenung, jn peynlid}en fachen ju
volnfarn, allen Stetten, (Commune / Hegimenten, 2lmptleüten, Pogten, Per-
rvefern, Sd}ulteygen, Schöffen vn rid}tern / Dienlid}, fürberlid} vn beljilfflid},
Darnad} ju Raubein vnb red}tfpred}e, gang glidp / förmig gemeynn ge-
fdjriben &ed}ten ic. Dar aug aud} big büd}lin getrogen vn fleiffig / gemeynen
nut} jugut, gefammelt vnb verorbnet ift.
Unter dem Titel befindet sich der Holzschnitt mit den Torturinstru-
menten. Am Ende:
Halsgerichtsordnung zu greifen; denn er hatte in Worms wahrlich andere Dinge
im Kopfe als Druckcollationen.
2) Auch Klemm gibt diesen Titel an, doch unterlässt er die Wiedergabe der
Schlussschrift.
3) Herr Klemm sagt: »Es befinden sich in obiger Auflage 10 Abbildungen in
Holzschnitt«. Diese Behauptung ist eine irrthümliche: es sind 23 Holzschnitte.
4) Die Ausgabe erwähnen nebst Panzer: Christ in seiner Abhandlung I. 12,
Zapf in den Merkwürdigkeiten seiner Bibliothek S. 165, Neues Archiv des Criminal-
rechts 1824 Bd. VII, S. 453 und 1826 Bd.IX, S. 244. Klemm, Beschreibender Kata-
log des Bibliographischen Museums 1884, S. 40.