DOI Heft:
Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen, über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0371
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde. 327
Nun die Frage: Grenzen sich vorphönikische und phönikische Zeit auf
Kypros haarscharf in den Ausgrabungsresultaten ab?
Die Antwort: Als Regel, ja; aber in 81 jetzt von mir bei Nicosia Ne-
kropole Ag. Paraskevi geöffneten Gräbern wurden neben Tausenden von
Gefässen (die Scherben eingerechnet) der vorphönikischen Zeit drei phöni-
kisirende gefunden (die Scherben eingerechnet). In einem der Fälle war
zweimalige Benutzung des Grabes nachweisbar, in den anderen beiden Fällen
mag ein Import der phönikisirenden Gefässe aus einer der phönikischen Colo-
nien nach dem vorphönikischen Platze stattgefunden haben.
Ein Recept, passend für alle Fälle, gibt’s nicht. Wenn wir eine grosse
vorphönikische und eine grosse phönikisirende Periode auf Cypern haben, so
müssen auch Uebergänge da sein, und so ist es auch.
Eine hoch interessante Nekropole dieses Uebergangs, die einzig bisher
nachweisbare, entdeckte ich im Thale, genannt Soliäs (bei den Dörfern Katida-
Linn, J/2 Stunde nördlich von den antiken Kupferbergwerken), Juni 1885 und
auf meine Kosten.
Rohe einheimische Vasen aus freier Hand gemacht und einheimische
Vasen auf der Töpferscheibe gedreht, die eine Form die Consequenz der an-
deren in einem Grabe.
Daneben in einem Falle ein Beispiel des Ausläufers der Mykenegefässe,
eine schlanke glanzthonige Vase mit drei kleinen Henkeln.
Fehlt das Eisen in der vorphönikischen Periode absolut, so
wurde es hier in dieser Nekropole des Ueberganges zum ersten
Male nachweisbar.
Wir beschliessen diese Skizze mit der kurzen Aufzählung derjenigen
Haupteigenthümlichkeiten, die für die phönikisirende-kyprische Keramik cha-
rakteristisch sind 13).
1) Scheiben arbeit. Kein Gefäss, das nicht auf der Thonscheibe ge-
dreht wäre.
2) Decorationsart. Decorationen aufgemalt, entweder in schwarz
allein oder in schwarz und roth. Vasen mit eingeritzten oder reliefirten Or-
namenten fehlen absolut.
a. Aeltere Gruppe. Roher, grauer, matter Thon.
b. Jüngere Gruppe. Roththonige gefirnisste Waare mit Ornamenten in
Schwarz.
Decorationselemente.
Aufgemalte concentrische Kreise, fein ineinandergezogen ohne Central-
punkt. a. In Gruppen geordnet, ohne sich zu durchschneiden, b. Sich durch-
schneidende Kreise.
Lotosblumen, Palmenblätter, Palmenbäume, Vögel (besonders Wasser-
vögel). (Andere Thiere, wie Hirsche, Löwen, seltener auf dem Gefässe aufgemalt.)
13) Diese Merkmale grenzen die Periode sämmtlich vollkommen gegen oben
die vorphönikische Periode ab und eine Anzahl Merkmale auch gegen unten alle
übrigen Perioden.
Nun die Frage: Grenzen sich vorphönikische und phönikische Zeit auf
Kypros haarscharf in den Ausgrabungsresultaten ab?
Die Antwort: Als Regel, ja; aber in 81 jetzt von mir bei Nicosia Ne-
kropole Ag. Paraskevi geöffneten Gräbern wurden neben Tausenden von
Gefässen (die Scherben eingerechnet) der vorphönikischen Zeit drei phöni-
kisirende gefunden (die Scherben eingerechnet). In einem der Fälle war
zweimalige Benutzung des Grabes nachweisbar, in den anderen beiden Fällen
mag ein Import der phönikisirenden Gefässe aus einer der phönikischen Colo-
nien nach dem vorphönikischen Platze stattgefunden haben.
Ein Recept, passend für alle Fälle, gibt’s nicht. Wenn wir eine grosse
vorphönikische und eine grosse phönikisirende Periode auf Cypern haben, so
müssen auch Uebergänge da sein, und so ist es auch.
Eine hoch interessante Nekropole dieses Uebergangs, die einzig bisher
nachweisbare, entdeckte ich im Thale, genannt Soliäs (bei den Dörfern Katida-
Linn, J/2 Stunde nördlich von den antiken Kupferbergwerken), Juni 1885 und
auf meine Kosten.
Rohe einheimische Vasen aus freier Hand gemacht und einheimische
Vasen auf der Töpferscheibe gedreht, die eine Form die Consequenz der an-
deren in einem Grabe.
Daneben in einem Falle ein Beispiel des Ausläufers der Mykenegefässe,
eine schlanke glanzthonige Vase mit drei kleinen Henkeln.
Fehlt das Eisen in der vorphönikischen Periode absolut, so
wurde es hier in dieser Nekropole des Ueberganges zum ersten
Male nachweisbar.
Wir beschliessen diese Skizze mit der kurzen Aufzählung derjenigen
Haupteigenthümlichkeiten, die für die phönikisirende-kyprische Keramik cha-
rakteristisch sind 13).
1) Scheiben arbeit. Kein Gefäss, das nicht auf der Thonscheibe ge-
dreht wäre.
2) Decorationsart. Decorationen aufgemalt, entweder in schwarz
allein oder in schwarz und roth. Vasen mit eingeritzten oder reliefirten Or-
namenten fehlen absolut.
a. Aeltere Gruppe. Roher, grauer, matter Thon.
b. Jüngere Gruppe. Roththonige gefirnisste Waare mit Ornamenten in
Schwarz.
Decorationselemente.
Aufgemalte concentrische Kreise, fein ineinandergezogen ohne Central-
punkt. a. In Gruppen geordnet, ohne sich zu durchschneiden, b. Sich durch-
schneidende Kreise.
Lotosblumen, Palmenblätter, Palmenbäume, Vögel (besonders Wasser-
vögel). (Andere Thiere, wie Hirsche, Löwen, seltener auf dem Gefässe aufgemalt.)
13) Diese Merkmale grenzen die Periode sämmtlich vollkommen gegen oben
die vorphönikische Periode ab und eine Anzahl Merkmale auch gegen unten alle
übrigen Perioden.