DOI Heft:
Litteraturbericht
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0403
Litteraturbericht.
359
der Anonymus des Morelli in der That die Mitwirkung jener Maler anführt,
p. 82 vermissen wir unter Antonio Barili’s Werken die Anführung der be-
kannten Holzpilaster aus Pal. del magnifico (jetzt in der Akademie zu Siena) —
offenbar nur aus Versehen, bilden sie doch heute das gefeiertste Werk des
Meisters. Auch seine Betheiligung an dem 1506 reconstruirten Chorgestühl
des Doms von Siena wäre zu erwähnen gewesen.
Ausführlich und vielfach neues Licht verbreitend sind die Nachrichten
über die Holzsculptur im Königreich Neapel und Sicilien (p. 86—112). Die
in den letzten Jahren durch Bindi, Filangieri und de Marzo erschlossenen
archivalischen Quellen haben hier dem Verfasser reichliches Material geliefert.
Wir ersehen aus seiner Darstellung, dass der von toscanischen und lombar-
dischen Meistern allerdings im vollen Cinquecento hierher verpflanzte Kunst-
zweig zahlreiche einheimische Adepten fand, die bis ins 17. Jahrhundert hinein
eine Reihe höchst prächtiger, wenn auch nicht mehr ganz stilreiner Werke
schufen.
Als einen Mangel der im übrigen so verdienstlichen Arbeit Erculei’s
müssen wir es bezeichnen, dass der Verfasser die Entstehungsdaten der ein-
zelnen Werke, auch wo sie genau bekannt sind, nicht durchwegs angeführt,
sowie es auch, wenigstens zum Theil, unterlassen hat, die im Laufe der Zeit
zerstörten oder verlorenen Werke stets als solche anzugeben. Dagegen werden
sich ihm insbesondere die nicht italienischen Leser für die im Anhang zu-
sammengestellte Bibliographie, welche die einschlägige, vielfach in Localpubli-
cationen und periodischen Schriften versteckte Litteratur sorgfältig und, soweit
wir beurtheilen können, vollständig verzeichnet, zu besonderem Danke ver-
pflichtet fühlen. C. v. Fabriczy.
359
der Anonymus des Morelli in der That die Mitwirkung jener Maler anführt,
p. 82 vermissen wir unter Antonio Barili’s Werken die Anführung der be-
kannten Holzpilaster aus Pal. del magnifico (jetzt in der Akademie zu Siena) —
offenbar nur aus Versehen, bilden sie doch heute das gefeiertste Werk des
Meisters. Auch seine Betheiligung an dem 1506 reconstruirten Chorgestühl
des Doms von Siena wäre zu erwähnen gewesen.
Ausführlich und vielfach neues Licht verbreitend sind die Nachrichten
über die Holzsculptur im Königreich Neapel und Sicilien (p. 86—112). Die
in den letzten Jahren durch Bindi, Filangieri und de Marzo erschlossenen
archivalischen Quellen haben hier dem Verfasser reichliches Material geliefert.
Wir ersehen aus seiner Darstellung, dass der von toscanischen und lombar-
dischen Meistern allerdings im vollen Cinquecento hierher verpflanzte Kunst-
zweig zahlreiche einheimische Adepten fand, die bis ins 17. Jahrhundert hinein
eine Reihe höchst prächtiger, wenn auch nicht mehr ganz stilreiner Werke
schufen.
Als einen Mangel der im übrigen so verdienstlichen Arbeit Erculei’s
müssen wir es bezeichnen, dass der Verfasser die Entstehungsdaten der ein-
zelnen Werke, auch wo sie genau bekannt sind, nicht durchwegs angeführt,
sowie es auch, wenigstens zum Theil, unterlassen hat, die im Laufe der Zeit
zerstörten oder verlorenen Werke stets als solche anzugeben. Dagegen werden
sich ihm insbesondere die nicht italienischen Leser für die im Anhang zu-
sammengestellte Bibliographie, welche die einschlägige, vielfach in Localpubli-
cationen und periodischen Schriften versteckte Litteratur sorgfältig und, soweit
wir beurtheilen können, vollständig verzeichnet, zu besonderem Danke ver-
pflichtet fühlen. C. v. Fabriczy.