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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen, über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0515

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über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde.

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Bildern, sowie zwei Büsten von Adolf Kietz in Dresden ausgestellt. Auch hier
traten mit Richter die Porträte von Zeitgenossen zu einer Gruppe zusammen.
So gewährte die Ausstellung einen allseitigen Blick in das Schaffen des
Meisters. Sie zeigte, dass das Freie Deutsche Hochstift hier wie bei der
Führichausstellung darauf ausging, mit der Ausstellung zugleich eine Förderung
der wissenschaftlichen Erkenntniss des Künstlers, seines Wirkens und seines
Eingreifens in die Kunstentwicklung zu erstreben. Besonders günstig traf es
sich, dass, als die Ausstellung schon beschlossen war, das schöne Buch »Lebens-
erinnerungen eines deutschen Malers«, die Selbstbiographie Richter’s, erschien
und besonders für dessen wichtigste Zeit der Entwicklung in Rom treffliche
Erläuterungen gab, die im Anblick der Werke selbst erneutes Interesse ge-
wannen. Eine bleibende Erinnerung an diese Richterausstellung giebt der
vom Freien Deutschen Hochstift hergestellte Katalog 2), der in schöner Aus-
stattung und mit zwölf Holzschnitten Richter’s geschmückt, genaue Rechen-
schaft über die 732 Nummern der Ausstellung giebt. Er wird von einem,
von H. Palimann geschriebenen Vorwort eingeleitet, und giebt mit möglichster
Genauigkeit Auskunft über die ausgestellten Werke in Bezug auf Gegenstand,
Technik, Grösse und Zeit. Die Ausstellung hat drei Wochen, vom 7.—28. Mai
gedauert. Am 23. Mai fand im Auftrage des Freien Deutschen Hochstifts in
der Ausstellung selbst, inmitten der Schöpfungen des Meisters, ein Vortrag von
V. Valentin statt, in welchem die Bedeutung Richter’s und seine Stellung in
der Entwicklung der neueren deutschen Kunst zur Darstellung kam. (Vergl.
Berichte des Freien Deutschen Hochstiftes Heft 3 u. 4.) V. V.

Prag. Gemäldesammlung des Dr. Toman.
Es liegt uns der Gatalogue Raisonne zur Bildersammlung Alter Meister
des Dr. Hugo Toman in Prag (Prag, Buchdruckerei der Politik, Selbstverlag,
1884) vor. Der Verfasser versuchte es, seine im Laufe von zwölf Jahren
erworbenen Bilder nach bestem Wissen und Gewissen zu bestimmen. Für
unfehlbar hält er sich dabei nicht, das zeigen die vielen Berichtigungen, welche
er handschriftlich in dem uns zugesandten Katalogexemplare anbrachte. Die
Urtheile Anderer wurden dabei ebenso beachtet, wie die durch Reisen er-
weiterte Autopsie verwerthet.
Am besten in der Sammlung vertreten sind die Niederländer. Eine
Landschaft mit Staffirung aus der Geschichte des Joseph und eine zweite, die
als Gegenstück dazu gedacht ist, wurden von W. Bode als ein Werk des Jacob
Gerrits Guyp nachgewiesen (im Katalog unter Nr. 27 als Jan van Goyen be-
2) »Richterausstellung Mai 1886«, 8°. VI u. 36 S. Der Katalog kann gegen
Einsendung von 40 Pf. vom Bureau des Freien Deutschen Hochstifts frei bezogen
werden. Es sei zugleich gestattet, in der S. 241 ff. gegebenen Besprechung von
Richter’s Selbstbiographie zwei Druckfehler zu berichtigen. S. 242 Z. 16 v. o. muss
es selbstverständlich 1826, nicht 1876 heissen, und S. 243 Z. 5 v. o. ist statt »Vor-
lesen« »Verlesen« zu setzen.
 
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