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https://doi.org/10.11588/diglit.1365#0078
68 Achter Brief.
zu machen ist, zeitweise noch so lohnend sein, möge auch
noch so viel Fleiss und Anstrengung dahinter stecken, es
ist eine falsche Richtung, welche das grosse Ganze nicht
fördert, vielmehr zu dessen Rückgang beiträgt. Möchte über-
haupt einmal die Zeit kommen, wo die eigentliche »Imita-
tion« aus dem Wörterbuche unserer Industrie verschwindet.
Suche man doch überall die Grundeigenschaften des Roh-
stoffes in seinen verschiedenen Qualitäten zu entwickeln,
die mit ihm zu verbindenden Stoffe mit der äussersten Sorg-
falt ihm anzupassen, und man wird nicht nur im allgemei-
nen gute gesunde Industriezweige erzielen, sondern auch
fortwährend zu Neuem gelangen. Ich weiss sehr wohl, dass
die Imitationskrankheit nicht auf Deutschland beschränkt
ist; das darf uns aber nicht abhalten, sie vor allem bei uns
zu bekämpfen. Beschränke man die Imitation auf kleine
Nebenzweige der Industrie, bei welchen sie eine bewusste
Maskerade ist, von der man weder Echtheit verlangt, noch
deren Mangel übelnimmt. Von den Hauptindustrien aber
verbanne man sie nachsichtslos. Das kaufende Publikum
wird rasch den ihm daraus erwachsenden Vortheil erkennen
und alle werden gewinnen.
Am höchsten in den Seidenstoffen steht auf der Aus-
süllung Frankreich, in den Teppichen England, das ganz
grossartig darin ausgestellt, in der Spitzenindustrie England
mit Frankreich, in den Brokaten zeichnet sich Russland noch
aus, das namentlich Paramentstofse von wunderbarer Pracht
vorfuhrt, denen sich auch glatte, aber wunderbar reich
wirkende Gold- und Silberbrokate, sowie Silbermoirees an-
schliessen. Ich muss hier einschieben, dass die ganze rus-
sische Ausstellung sowohl im Hauptgebäude, als in der
Maschinenhalle, was Ordnung, Schönheit der Aufstellung,
Gediegenheit der Produkte, geschmackvolle Auswahl angeht,
zu machen ist, zeitweise noch so lohnend sein, möge auch
noch so viel Fleiss und Anstrengung dahinter stecken, es
ist eine falsche Richtung, welche das grosse Ganze nicht
fördert, vielmehr zu dessen Rückgang beiträgt. Möchte über-
haupt einmal die Zeit kommen, wo die eigentliche »Imita-
tion« aus dem Wörterbuche unserer Industrie verschwindet.
Suche man doch überall die Grundeigenschaften des Roh-
stoffes in seinen verschiedenen Qualitäten zu entwickeln,
die mit ihm zu verbindenden Stoffe mit der äussersten Sorg-
falt ihm anzupassen, und man wird nicht nur im allgemei-
nen gute gesunde Industriezweige erzielen, sondern auch
fortwährend zu Neuem gelangen. Ich weiss sehr wohl, dass
die Imitationskrankheit nicht auf Deutschland beschränkt
ist; das darf uns aber nicht abhalten, sie vor allem bei uns
zu bekämpfen. Beschränke man die Imitation auf kleine
Nebenzweige der Industrie, bei welchen sie eine bewusste
Maskerade ist, von der man weder Echtheit verlangt, noch
deren Mangel übelnimmt. Von den Hauptindustrien aber
verbanne man sie nachsichtslos. Das kaufende Publikum
wird rasch den ihm daraus erwachsenden Vortheil erkennen
und alle werden gewinnen.
Am höchsten in den Seidenstoffen steht auf der Aus-
süllung Frankreich, in den Teppichen England, das ganz
grossartig darin ausgestellt, in der Spitzenindustrie England
mit Frankreich, in den Brokaten zeichnet sich Russland noch
aus, das namentlich Paramentstofse von wunderbarer Pracht
vorfuhrt, denen sich auch glatte, aber wunderbar reich
wirkende Gold- und Silberbrokate, sowie Silbermoirees an-
schliessen. Ich muss hier einschieben, dass die ganze rus-
sische Ausstellung sowohl im Hauptgebäude, als in der
Maschinenhalle, was Ordnung, Schönheit der Aufstellung,
Gediegenheit der Produkte, geschmackvolle Auswahl angeht,