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TADEUSZ ADAMEK

and angeschweissten Pflanzenornamenten verziert sind und Motive stilisierter
Blatter, Blumen oder Pflanzengerankes darstellen. Dies spiegelt uns der Kelch in
Wieliczka ab, der vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammt, das Kreuz des Kardi-
nals Friedrich des Jagiellonen und der Kelch der Marienkirche in Kraków aus dem
15. Jahrhundert — Geschenk von Christoph Noricius. Als vierter Ausdruck ungari-
scher Einfliisse auf die polnische Goldschmiedekunst sei die Fusskonstruktion eini-
ger Monstranzen angefiihrt, wo der Hals um 30° zum Stander torsiert ist. Dies sehen
wir an der Monstranz aus Chrzanow in dem Benediktinerinnenkloster in Staniątki,
Obiekt aus dem Jahre 1534 und an der gieranenser Monstranz vom Jahre 1535,
die sich in der Kathedrale in Wilno befindet.

Dem Durchdringen der oben besprochenen ungarischen Einfiiisse auf das pol-
nische Gebiet verhalten unstreitbar Wanderungen und spater Ansiedlungen unga-
rischer Goldschmiede in Kraków und in anderen polnischen Stadten. Zu ihnen
gehórten Jan aus Siebenbiirgen (1505), der schon friiher erwahnte Martin aus Sie-
benbiirgen, Laszlo um 1522 und der Goldschmiedgeselle Bartholomaus um 1535.
Natiirlich wanderten auch polnische Goldschmiede nach Ungarn, einer von ihnen
war der um 1520 in Buda arbeitende Bernard, Sohn des Lorenz aus Okalin bei
Opatów.
 
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