Zeitung
für
Theater und andere sihöne Künste
Eilftes Stück.
Etwas über den Karükter der italiänischen
und französischen Oper.
(Au mächtiger Unterschied ist zwischen dem Karakter
der italiänischen und französischen Opern; bei Erstem
ist der Ten der Musik wegen da, bei leztem die
Musik des Textes wegen. Bei erstem ist die Musik
das Wesentliche; sie wird vst im Vorrath und schon
vor dem Texte gemacht; denn bei dem meist gleich»
mäsigcn Rhymius und Versbau der italiänischen Spra»
che könnte man fast zu jeder Opernmusik einerlei Tert
anpassen. Bei den französischen ist Men sch en sinn
in der Fabel und den Gesängen das Wesentliche, und die
Musik muß darnach gefertigt seyn, das vom Dichter
angegebene weiter von ihr ansgemalt und den Sinnen
der Anhörer eindnngender gemacht werden. Italiänis
sche Musik konnte man oft ganz ohne Gesang und Spiel,
in Concerten > am Clüvier u. d. g. hören, Nie aber den
Tert ohne Musik; bei den französischen und einigen
neuern deutschen könnte man das Stück wohl bisweilen
als Schauspiel mit Weglassung aller Musik geben;
Q
für
Theater und andere sihöne Künste
Eilftes Stück.
Etwas über den Karükter der italiänischen
und französischen Oper.
(Au mächtiger Unterschied ist zwischen dem Karakter
der italiänischen und französischen Opern; bei Erstem
ist der Ten der Musik wegen da, bei leztem die
Musik des Textes wegen. Bei erstem ist die Musik
das Wesentliche; sie wird vst im Vorrath und schon
vor dem Texte gemacht; denn bei dem meist gleich»
mäsigcn Rhymius und Versbau der italiänischen Spra»
che könnte man fast zu jeder Opernmusik einerlei Tert
anpassen. Bei den französischen ist Men sch en sinn
in der Fabel und den Gesängen das Wesentliche, und die
Musik muß darnach gefertigt seyn, das vom Dichter
angegebene weiter von ihr ansgemalt und den Sinnen
der Anhörer eindnngender gemacht werden. Italiänis
sche Musik konnte man oft ganz ohne Gesang und Spiel,
in Concerten > am Clüvier u. d. g. hören, Nie aber den
Tert ohne Musik; bei den französischen und einigen
neuern deutschen könnte man das Stück wohl bisweilen
als Schauspiel mit Weglassung aller Musik geben;
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