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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 1.1900-1901

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Heft 4 (Januar 1901)
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Fastenrath, Johannes: Die Kölner Blumenspiele
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https://doi.org/10.11588/diglit.19638#0225

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IVIeiris ^bsicbt ist, 6ie poesie, äie an Voilrs-
töinlicblreit kinter cler IVlosik so weit roröcb-
stebt, populöi-er rnacben, berl OescbrnLcb ber
Merl§e burcb bie vor» Icurlcb§en IVIüurisrrl uus-
erleseueu TVrbeiten ^eäer RicbtunZ ^u lüutern, MNZe
1'ulente, Ozcrilcer unä blovslbsten, in unrnittel-
bure VerbinbunA rnit cler Öbentbcblceit 2U
brinxen, wis sie sonst nur äern OrurnLtilcer 2U
teil wirb, uncl sie 2U irnrner scbönsren beistunAen
un^uspornen.

^Is icb clen Qeäsnlcen susste, ben poetiscben
V^ettkurnpf äer Lluinsnspiele in Oeutscblsnä
einLufübren, wur icb Aeruäe von äen Llurnsn-
spislen von Lurcelonu keirnAelcebrt unä butte
äort cbe LeZeisterunA äes Vollcs unä äer Oickter
kür cbese un^esturnrnte k'eier äer LutLlunen
Aessben, äer cbe ^strt so bruftstrot^enäe cutu-
luniscke bitterutur ikre bleubelebunA verclunbt.
Ick äucbte, wenn cbe Llurnenspiele einen solcben
blutLen in Lpunien Aestiftet, so Icönnten sie es
uuck in Oeutscblunä
tbun, unä cbe eben
ernporblükencle ,,bitte-
ruriscke Qesellscbuft in
Lüln" scbien rnir Zeei^-
nst, uin init ibr cbe Iclee
cler Llurnsnspiele 2u ver-
wirlcbcken. TVber weäer
ikr nocb rnir bütts cbss
^ebnZsn Icönnen, wenn
sicb nicbt bervorru^enäe
Oeister für äen Oeäunlcen
erwürrnt, wenn sicb nicbt
IVIünner von unerlcLnntern
btteruriscben Ruf bereit
erlclürt bätten, äus
scbwieriAe unä rnübe-
volls iVrnt eines ?reis-
rickters 2u übernebrnen,
unä wenn nickt ein
xrofser Isil cler ?resse äen Oluinsnspielen seine
weituusspunnenäen klüAel §ebeben.

Oufs icb rnir trot^äern cbe Lckwieri^Iceiten
nicbt verbeblts, cbe sin üerurtiAes für Osutscb-
luncl ALN2 neues Onternsbrnen rnit sick brin^en
würäe, unä ÜLfs icb rnicb uuck uuf Opposition
Aelüfst rnucbte, wis sie ^jeäer HeuerunA beZSAnet,
Icönnen 3ie sicb äenbsn. Icb wufste M, äufs
selbst in 8punien, wo cbe Olurnenspiele keute
einen inte^rierenäen Lestunclteil cles btteruriscben
Oebens biläen, cbeselben 1859 bei ibrer Wisäsr-
berstellunA in Lurcelonu uuf 8pott uncl blerAelei
stiefsen, wie rnir cbes erst MnAst 8ökne äer
äuinLli§en bleubeleber rnit lucbenüein IVIunüe
erLÜKIten. Ick rnuls uber ^u rneiner k'reuüe
bernerben, üufs rneine Oefürcktunxen nur in
verscbwinäencl bleinern Oruäe einAstrokfen sinä.
Oenn nucb äen bsiäen ersten Olurnenspielen
sincl rnir von vielen inir ^anr: frernäen persön-
bcblceiten, sowobl von Lerufspoeten wie von
OitterLturfreunclen, nickt nur vorn /tusluncl, äas

in cbesern k'ulle weniZer ins Oewicbt füllt,
sonäern uus §LN2 Oeutscblunä, Üsterreicb unä
äer 8cbwei2 so be§1ücbenäe ^eicken äer 2u-
stirnrnunA 2U teil xeworäen, äufs äiese ullein
scbon rnicb über Oer§e von IVbfsZunst binwex-
tra§en würäen.

Onser bölnisckes 8pricbwort S3§t:

,,HLlt fufs urn I?icb, äo Lölscben Ooor,

Lt rnu§ fulle söfs ov soor."

Onä so weräe uucb icb, so Iun§e rnir Oott cbe
Xrukt äLLU leikt, un äen Olurnenspielen fest-
bulten unä boffentbcb eine ^unAe Oenerution
sicb an ibnen ernporrunlren seben, äie nucb
rneinern 1"oäe äss Wsrb fortlubren, weiter nus-
Aestulten unä iinrner rubrnreicber entwiclceln
wirä. OLrurn §ilt uucb inein ^VppslI äer ^uxenä,
äer friscben fröbbcben ^uZenä, cbe nocb nicbt
2U blusiert ist, urn sicb un preisuusscbreiben
2U beteib§en, iäeule Llurnenpreise in LinpIbnA
2U nebrnen unä eine TVrbeit vor einer vieltuusenä-

Icüpb^en IVIenAe vorlesen
2U lussen. Oie rneisten
äer bisker?reisAebrönten
bnben rnir in äLnbburer
^.ufwullun^ ^escbrieben
oäerxesuAt, welcb Zrofsen
blut^en sie von äen LIu-
rnenspielen äuvonAetru-
^en, unä sie wufsten
nickt blofs äen unver-
Zefsbck scbönen
sonäern uucb äie in btte-
ruriscber unä Aesell-
scbuftbcber Oe^iebunA
für sie erspriefsbcken
b'olZen 2U rübinen.

Oer IcürLbcb verstor-
bene ^obunnes 8cbrnul,
äer bei äen ersten Lölner
Llurnenspielen für sein
berrbcbes Vuterlunäs§ecbcbt äen ?reis er-

runss, be^eicknete äie Olurnenspiele uls einen

Oicktbbclc in seinern Oeben, unä seine LolleZen
in äer I^eäubtion äes ,,bleuen Wiener lu^e-
blutts" unä äer präsiäent äes ^ournubsten- unä
3ckriftsteIIervereins „Loncoräiu" in^Vien wufsten
ibrn bein ebrenäeres Wort ins Orub nucbLu-
rufen, uls äufs er einer äer 8ie^er äer Lülner
Olurnenspiele Aswesen.

b'reibcb buben unsere 8piele uuck ein^elne
befti§e unä bürniscbe ^.nxrikfe erfubren, uber
2u rneinein Ouuäiurn bube icb cbe Lntäeckun§
Aernucbt, äufs äieselben von eitelbeitstrot-enäen
verlcuppten Oicbtern LusZinxen, cbe wubrscbein-
bcb niernuls einen?reis bei äen Lluinenspielen
errinxen würäen, oäer von 8olcben, äie nur uuf
äen 7Vu§enbbcIr luuern, uin sicb selbst un äie
8pit2e einer btteruriscben Oesebsckuft 2U stellen.
Oocb äus nur nebenbei. Offen Aestunäsn,
sckeinen rnir äiese blerren in ibrer bbnäen Wut
rnebr ?u Insussen ?usteurscker Institute uls 2u

6kr. Kiönsr. Hsrbst^eit.

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