Max Volkhart.
Besprechung.
im Bilde. Eine Diez-Schule dagegen hat es in Düssel-
dorf, wo neben dem Geschichtsbilde die Landschaft
(Dücker-Schule!) vorherrschte, nicht gegeben. Sittenstück
undJnnenbild verleugnen inDüsseldorf niemals die Her-
kunft von der „hchorischcn Schule".
Bei Mar Volkhart mag auch ein Persönliches herein-
spielen: sein Vater Georg Wilhelm Volkhart, über den
man Naheres bei Müller von Königswinter und anderen
Historiographen der älteren rheinischen Malerschule
findet, war einer jener Geschichtsmaler Lessingscher
Richtung, die recht Beachtliches leistcten, wenn sie dem
leeren Kartonstil Valet sagten und im Kabinettstück
ihren koloristischen Fahigkciten die Aügel schießen ließen.
Schon Georg Wilhelni war Kolorist. Ein feines und dabei
glühendes Bildchen „Rinaldo und Armida", im Besitze
des Sohnes, auch kleinere ganz malcrisch aufgefaßte
Bildnisse beweisen es auf das deutlichste. Wie so viele
der heute lebenden Düsseldorfer Maler — man denke
beispielsweise an die Malerfamilie Sohn-Rethel —
hat auch Mar Volkhart Sinn für Farbe, für Geschmack
der Anordnung und vor allem eine gediegene Technik
von zu Hause mitgebracht.
Das hat er dann alles, das üblicheDüsseldorferMaler-
leben, aus der Akademie vervollkommnet, und es hat
ihm auch nichts geschadet, als den freiwilligen 39er
Füsilier der Krieg gegen Frankreich, den er bis zum
Ende mitmachte, in eine viel hartere Schule nahm.
Volkhart brachte ein Kriegstagebuch in Gestalt von
vielen Skizzen mit (heute im Historischen Museum zu
Düsseldorf), das ganz und gar erlebt ist und durch'
die Abwesenheit vvn aller Pose und allem falschen
Pathos unbeschreiblich wohltuend in einer -Zeit be-
rührt, da die Wände unserer Kunstausstellungsgebäude
mit plakatmäßig schreienden Bildern bedeckt sind,
die stilles Heldentum zu verhöhnen eher als zu ver-
herrlichen geeignet scheinen. Eine Feldzugserinnerung
ist auch das unbefangen-realistisch durchgeführte Öl-
bild „Verbandstube", das Volkhart nach ciner eiligen
Naturskizze vonc Abend von Gravelotte ausführte, als
er, mit dem Eisernen Kreuze geschmückt, in das
Besprechung.
im Bilde. Eine Diez-Schule dagegen hat es in Düssel-
dorf, wo neben dem Geschichtsbilde die Landschaft
(Dücker-Schule!) vorherrschte, nicht gegeben. Sittenstück
undJnnenbild verleugnen inDüsseldorf niemals die Her-
kunft von der „hchorischcn Schule".
Bei Mar Volkhart mag auch ein Persönliches herein-
spielen: sein Vater Georg Wilhelm Volkhart, über den
man Naheres bei Müller von Königswinter und anderen
Historiographen der älteren rheinischen Malerschule
findet, war einer jener Geschichtsmaler Lessingscher
Richtung, die recht Beachtliches leistcten, wenn sie dem
leeren Kartonstil Valet sagten und im Kabinettstück
ihren koloristischen Fahigkciten die Aügel schießen ließen.
Schon Georg Wilhelni war Kolorist. Ein feines und dabei
glühendes Bildchen „Rinaldo und Armida", im Besitze
des Sohnes, auch kleinere ganz malcrisch aufgefaßte
Bildnisse beweisen es auf das deutlichste. Wie so viele
der heute lebenden Düsseldorfer Maler — man denke
beispielsweise an die Malerfamilie Sohn-Rethel —
hat auch Mar Volkhart Sinn für Farbe, für Geschmack
der Anordnung und vor allem eine gediegene Technik
von zu Hause mitgebracht.
Das hat er dann alles, das üblicheDüsseldorferMaler-
leben, aus der Akademie vervollkommnet, und es hat
ihm auch nichts geschadet, als den freiwilligen 39er
Füsilier der Krieg gegen Frankreich, den er bis zum
Ende mitmachte, in eine viel hartere Schule nahm.
Volkhart brachte ein Kriegstagebuch in Gestalt von
vielen Skizzen mit (heute im Historischen Museum zu
Düsseldorf), das ganz und gar erlebt ist und durch'
die Abwesenheit vvn aller Pose und allem falschen
Pathos unbeschreiblich wohltuend in einer -Zeit be-
rührt, da die Wände unserer Kunstausstellungsgebäude
mit plakatmäßig schreienden Bildern bedeckt sind,
die stilles Heldentum zu verhöhnen eher als zu ver-
herrlichen geeignet scheinen. Eine Feldzugserinnerung
ist auch das unbefangen-realistisch durchgeführte Öl-
bild „Verbandstube", das Volkhart nach ciner eiligen
Naturskizze vonc Abend von Gravelotte ausführte, als
er, mit dem Eisernen Kreuze geschmückt, in das