Ivsef Pallenberg.
Äänguruhgruppe.
unter gediegenen Plaketten Carl Reschkes die freie.
ornamentalen Gegenstandlichem aus der Jndustrie vorr
Joseph Pallenberg, der mit über sechzig Tierplastiken
vertreten ist, wirkt sympathisch durch seine anspruchslose
Freude an Form und Bewegung meist erotischen Ge-
tiers. Leider bleibt er in der Ausfassung der Form
etwas kleinlich, gibt mehr Oberflachenplastik mit eineni
zn liebevollen Eingcchen acif jede Einzelheit der zufälligen
Erscheinung/ da doch gerade das Typische der Tierform
eine stilistisch größere Behandlung nahelegt. Nicht zu-
fallig greift er meist zu kleinen Formaten; seiner be-
scheidcnen Art gelingt hier, in Einzelstücken unch zwar
nicht durchweg glücklich zugeordneten, Gruppen, manches
Hübsche: neben den etwas größeren „Pinguinen", die
in ihrer ganzen Körperkomik geschlossen heranmar-
schieren, eine gefallige „Kanguruhgruppe" und anderes
mehr.—Entgegengesetzt geht Gaul (Sezessivn) in der
Bercinfachung der Tierform, wobei er doch realistisch
bleibt, fast zu weit. Bcsonders ein „Biber" wirkt mehr
leblos denn typisch. Eine „schlafende Katze" von August
Kraus holt das Recht ihrer Großflachigkeit schon aus
dem Material: Granit. Das Tier ist übrigens in dieser
Ausstellung plastisch auffallend stark vertreten: im all-
gemeinen Teil beherrscht Mar Esser mit seinem gold-
übersprenkelten bronzenen Vogelgezecig den Eindruck
der Rotunde. Seine unleugbare Begabung hat kunst-
gewerblichen Anstrich, weist in der Art der Formver-
einfachung zun> Porzellan hinüber und bewahrt ihn
nicht vor dem Abgleiten in die Geschmacklosigkeit eines
golden gestachelten Stachelschweins. Vergebliche Hoff-
nung erweckt ein von Freundcshand beendigter „Adler"
des gefallcnen Paul Aeller. Und eine Eidechse
und ein Star sind zwei Jünglingsgestalten im großen
Plastikensaal gesellt, dic Eidechse bei Wvlf den Nieder-
blick eines gekonnt komponierten sitzenden Knaben
ob ihrer llnscheinbarkeit nicht ausreichend niotivierend
und deshalb überflüssig, der Star neben cinem zu modell-
haften „Bogler" von Lewin-Funcke, der in eineni
„Opus 60" Musik in traumerischer Ekstase einer Frauen-
gestalt auszudrückcn versucht, nicht ohne Gelingen,
aber doch durch Anklänge an Gesehenes (Kolbe) Aweifel
lassend. Weiter noch manche technische Leistung,
aber seelisch nah fühlt man sich zuletzt doch nur eineni
sitzendeii Mädchen von Seger, süße Jugend, aus echteni
rrr
Äänguruhgruppe.
unter gediegenen Plaketten Carl Reschkes die freie.
ornamentalen Gegenstandlichem aus der Jndustrie vorr
Joseph Pallenberg, der mit über sechzig Tierplastiken
vertreten ist, wirkt sympathisch durch seine anspruchslose
Freude an Form und Bewegung meist erotischen Ge-
tiers. Leider bleibt er in der Ausfassung der Form
etwas kleinlich, gibt mehr Oberflachenplastik mit eineni
zn liebevollen Eingcchen acif jede Einzelheit der zufälligen
Erscheinung/ da doch gerade das Typische der Tierform
eine stilistisch größere Behandlung nahelegt. Nicht zu-
fallig greift er meist zu kleinen Formaten; seiner be-
scheidcnen Art gelingt hier, in Einzelstücken unch zwar
nicht durchweg glücklich zugeordneten, Gruppen, manches
Hübsche: neben den etwas größeren „Pinguinen", die
in ihrer ganzen Körperkomik geschlossen heranmar-
schieren, eine gefallige „Kanguruhgruppe" und anderes
mehr.—Entgegengesetzt geht Gaul (Sezessivn) in der
Bercinfachung der Tierform, wobei er doch realistisch
bleibt, fast zu weit. Bcsonders ein „Biber" wirkt mehr
leblos denn typisch. Eine „schlafende Katze" von August
Kraus holt das Recht ihrer Großflachigkeit schon aus
dem Material: Granit. Das Tier ist übrigens in dieser
Ausstellung plastisch auffallend stark vertreten: im all-
gemeinen Teil beherrscht Mar Esser mit seinem gold-
übersprenkelten bronzenen Vogelgezecig den Eindruck
der Rotunde. Seine unleugbare Begabung hat kunst-
gewerblichen Anstrich, weist in der Art der Formver-
einfachung zun> Porzellan hinüber und bewahrt ihn
nicht vor dem Abgleiten in die Geschmacklosigkeit eines
golden gestachelten Stachelschweins. Vergebliche Hoff-
nung erweckt ein von Freundcshand beendigter „Adler"
des gefallcnen Paul Aeller. Und eine Eidechse
und ein Star sind zwei Jünglingsgestalten im großen
Plastikensaal gesellt, dic Eidechse bei Wvlf den Nieder-
blick eines gekonnt komponierten sitzenden Knaben
ob ihrer llnscheinbarkeit nicht ausreichend niotivierend
und deshalb überflüssig, der Star neben cinem zu modell-
haften „Bogler" von Lewin-Funcke, der in eineni
„Opus 60" Musik in traumerischer Ekstase einer Frauen-
gestalt auszudrückcn versucht, nicht ohne Gelingen,
aber doch durch Anklänge an Gesehenes (Kolbe) Aweifel
lassend. Weiter noch manche technische Leistung,
aber seelisch nah fühlt man sich zuletzt doch nur eineni
sitzendeii Mädchen von Seger, süße Jugend, aus echteni
rrr