Vorwort.
Die Sammlung von deutschen Mitteiaitermünzen, deren Kataiog ich hier-
mit voriege, vereinigt eine so große Füiie von künstierisch wertvoüen und
wissenschaftlich bedeutsamen Erzeugnissen deutscher Prägestätten, daß es
woh! geboten erscheint, kurz auf die wichtigsten Sammlungen und Funde
hinzuweisen, die zu dem auf den folgenden Blättern angeordneten Verzeich-
nisse beigetragen haben.
Einen wesentlichen Bestandteil bildet die ehemalige Sammlung des hessi-
schen Landesmuseums in Kassel, deren Anfänge auf den Landgrafen Moritz
den Gelehrten zurückgehen. Obwohl eine ganze Reihe von Funden und
Teile von Funden in das Museum gelangten, liegt doch der Schwerpunkt
in der Fülle wertvoller Einzelmünzen; ich erinnere nur an den Merowinger
Triens von Speyer, den Denar von Avrenches und die Dickpfennige von
Eimbeck; es würde zu weit führen, alle anderen Münzen noch einzeln auf-
zuzählen.
Von bedeutenderen Brakteatenfunden sind vor allem zu erwähnen die
Funde von Freckleben, Seega, Kleinvach, Ohrdruf, Groß-Kamsdorf und Milda.
Einen Teil des letzteren für die Münzgeschichte Thüringens besonders wich-
tigen Fundes hatte im Jahre 1895 der Justizrat Dr.Lommer ausOrlamünde
in seinen Besitz gebracht, darunter das Unikum Nr. 1577 dieses Kataloges.
Besondere Beachtung verdienen die Gegenstempel, vor allem Süddeutsch-
lands, die, zum Teil gänzlich unbekannt, für die Geldgeschichte des Boden-
seegebietes von besonderer Bedeutung sind.
Für die Anordnung und den Aufbau des Kataloges ist die alte Ein-
teilung des deutschen Reiches in Kreise zugrunde gelegt und im allgemeinen
auch eingehalten worden. Innerhalb eines jeden Kreises sind die geistlichen
Prägungen vorangestellt, denen die der dominierenden Häuser folgen; den
Schluß bilden die Städtemünzen. Enklaven, wie z. B. das Bistum Erfurt
sind dabei der Eigenart und dem Charakter der Prägungen entsprechend
geographisch eingeordnet worden. Das durchbricht zwar das Schema der
Kreiseinteilung, wird aber den Münzen mehr gerecht. Überhaupt ist die
Anlehnung nicht sklavisch durchgeführt worden, um nicht zu große Härten
hervorzurufen. So sind die Prägungen des Erzbistums Magdeburg, das nach
Die Sammlung von deutschen Mitteiaitermünzen, deren Kataiog ich hier-
mit voriege, vereinigt eine so große Füiie von künstierisch wertvoüen und
wissenschaftlich bedeutsamen Erzeugnissen deutscher Prägestätten, daß es
woh! geboten erscheint, kurz auf die wichtigsten Sammlungen und Funde
hinzuweisen, die zu dem auf den folgenden Blättern angeordneten Verzeich-
nisse beigetragen haben.
Einen wesentlichen Bestandteil bildet die ehemalige Sammlung des hessi-
schen Landesmuseums in Kassel, deren Anfänge auf den Landgrafen Moritz
den Gelehrten zurückgehen. Obwohl eine ganze Reihe von Funden und
Teile von Funden in das Museum gelangten, liegt doch der Schwerpunkt
in der Fülle wertvoller Einzelmünzen; ich erinnere nur an den Merowinger
Triens von Speyer, den Denar von Avrenches und die Dickpfennige von
Eimbeck; es würde zu weit führen, alle anderen Münzen noch einzeln auf-
zuzählen.
Von bedeutenderen Brakteatenfunden sind vor allem zu erwähnen die
Funde von Freckleben, Seega, Kleinvach, Ohrdruf, Groß-Kamsdorf und Milda.
Einen Teil des letzteren für die Münzgeschichte Thüringens besonders wich-
tigen Fundes hatte im Jahre 1895 der Justizrat Dr.Lommer ausOrlamünde
in seinen Besitz gebracht, darunter das Unikum Nr. 1577 dieses Kataloges.
Besondere Beachtung verdienen die Gegenstempel, vor allem Süddeutsch-
lands, die, zum Teil gänzlich unbekannt, für die Geldgeschichte des Boden-
seegebietes von besonderer Bedeutung sind.
Für die Anordnung und den Aufbau des Kataloges ist die alte Ein-
teilung des deutschen Reiches in Kreise zugrunde gelegt und im allgemeinen
auch eingehalten worden. Innerhalb eines jeden Kreises sind die geistlichen
Prägungen vorangestellt, denen die der dominierenden Häuser folgen; den
Schluß bilden die Städtemünzen. Enklaven, wie z. B. das Bistum Erfurt
sind dabei der Eigenart und dem Charakter der Prägungen entsprechend
geographisch eingeordnet worden. Das durchbricht zwar das Schema der
Kreiseinteilung, wird aber den Münzen mehr gerecht. Überhaupt ist die
Anlehnung nicht sklavisch durchgeführt worden, um nicht zu große Härten
hervorzurufen. So sind die Prägungen des Erzbistums Magdeburg, das nach