BIAS SCHLOSS LANDECK.
--—--
Unter den edeln Häusern, welche schon in alter Zeit in dem Breisgau blüheten,
zeichnete sich der Stamm der Schnewelin aus , durch ausgedehnten Besitz und
zahlreiche Verzweigungen. Der Name des Stammes selbst wird von der sehr alten
Schneeburg abgeleitet; die näheren Bezeichnungen der zwölf bis vierzehn Zweige,
von den Gütern, welche jeder besafs. In späterer Zeit vereinigte das früher
schon angesehene Haus der Schnewelin von Landeck die Besitzungen der meisten
Nebenzweige; denn von allen diesen haben sich nur die Schnewelin von Bollschweil
bis auf unsere Tage fortgeerbt. Gewöhnlich hatten diese Ritter , nebst den zahl-
reichen Burgen, noch einen Wohnsitz in Freiburg, dessen Wohl sie in Krieg
wie im Frieden so viel als möglich zu fördern strebten. Jahrhunderte hindurch
ertheilten ihnen die freien Bürger die höchsten städtischen Würden, so dafs sie
beinahe erblich in dem Hause geworden sind. Eben so treu dienten sie den
Lehensherren, den Markgrafen von Hachberg und von Baden, sey es als Verwalter
und Vögte ihrer Burgen, oder sie auf Kriegszügen begleitend, oder auch als
friedenvermittelnde Gesandte. Mit vielen Edeln des Landes , sandten auch die
Schnewelin, Dietrich, Hermann, Hans und andere Männer des Stammes, ihre
Absagebriefe zugleich mit ihrem Markgrafen an die Schweizer (Montag nach
Baptistae 1386) : nur Wenige zogen von dem Blutfelde bei Sempach in die Heimath
zurück. So war es schon in alter Zeit, und es that darum auch Konrad Dietrich
Schnewelin keine Fehlbitte , als er von dem Markgrafen Heinrich dem Dritten
die Erlaubnifs begehrte, sich auf den Höhen des Breisgaues eine Burg zu erbauen
(1314>
Er besafs viele Güter in Malterdingen, Köndringen , Mundingen und der
Umgegend, und wählte sich in der Tiefe des reizenden Thales, das sich zwischen
Köndringen und Emmendingen eröffnet, die Bergspitze, welche sich an die
waldbedeckten Höhen des Tennenbacher Thales anschliefst. Hier, wo einst ein
Städtchen, mit städtischen Freiheiten stand, — denn noch in dem Anfang des
fünfzehnten Jahrhunderts wird dieser in Verträgen und Urkunden gedacht, —
erbaute er die Burg, die später mit dem Zuwachs der Macht der Besitzer einen
--—--
Unter den edeln Häusern, welche schon in alter Zeit in dem Breisgau blüheten,
zeichnete sich der Stamm der Schnewelin aus , durch ausgedehnten Besitz und
zahlreiche Verzweigungen. Der Name des Stammes selbst wird von der sehr alten
Schneeburg abgeleitet; die näheren Bezeichnungen der zwölf bis vierzehn Zweige,
von den Gütern, welche jeder besafs. In späterer Zeit vereinigte das früher
schon angesehene Haus der Schnewelin von Landeck die Besitzungen der meisten
Nebenzweige; denn von allen diesen haben sich nur die Schnewelin von Bollschweil
bis auf unsere Tage fortgeerbt. Gewöhnlich hatten diese Ritter , nebst den zahl-
reichen Burgen, noch einen Wohnsitz in Freiburg, dessen Wohl sie in Krieg
wie im Frieden so viel als möglich zu fördern strebten. Jahrhunderte hindurch
ertheilten ihnen die freien Bürger die höchsten städtischen Würden, so dafs sie
beinahe erblich in dem Hause geworden sind. Eben so treu dienten sie den
Lehensherren, den Markgrafen von Hachberg und von Baden, sey es als Verwalter
und Vögte ihrer Burgen, oder sie auf Kriegszügen begleitend, oder auch als
friedenvermittelnde Gesandte. Mit vielen Edeln des Landes , sandten auch die
Schnewelin, Dietrich, Hermann, Hans und andere Männer des Stammes, ihre
Absagebriefe zugleich mit ihrem Markgrafen an die Schweizer (Montag nach
Baptistae 1386) : nur Wenige zogen von dem Blutfelde bei Sempach in die Heimath
zurück. So war es schon in alter Zeit, und es that darum auch Konrad Dietrich
Schnewelin keine Fehlbitte , als er von dem Markgrafen Heinrich dem Dritten
die Erlaubnifs begehrte, sich auf den Höhen des Breisgaues eine Burg zu erbauen
(1314>
Er besafs viele Güter in Malterdingen, Köndringen , Mundingen und der
Umgegend, und wählte sich in der Tiefe des reizenden Thales, das sich zwischen
Köndringen und Emmendingen eröffnet, die Bergspitze, welche sich an die
waldbedeckten Höhen des Tennenbacher Thales anschliefst. Hier, wo einst ein
Städtchen, mit städtischen Freiheiten stand, — denn noch in dem Anfang des
fünfzehnten Jahrhunderts wird dieser in Verträgen und Urkunden gedacht, —
erbaute er die Burg, die später mit dem Zuwachs der Macht der Besitzer einen