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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (1er partie): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Südlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Bodensee — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57121#0036
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Rudolph die Stätte seiner Geburt, wie eine Urkunde beweist, die er in der
Osterwoche 1240 in dieser Burg für das Kloster Olsberg bei Basel ausgefertigt hat.
Als er die Landvogtei über diese Gegenden an Cuno (Thünen) von Berkheim ab trat,
verkaufte er ihm zugleich diese Besitzung, wie die Söhne dieses Cuno in einer
Urkunde von dem Jahr i3oo erzählen (Gerbert., Cod. Epist. 238). Sie blieb noch
einige Zeit in diesem Hause, denn in dem Jahre 1336 unterschrieb für diese Burg
Eberhard von Berkheim einen Bundbrief mit der Stadt Freiburg (Schreiber, Ur-
kundenbuch, II, 322). Später scheint Limburg wieder in einer Lehenverbindung
mit Oestreich gestanden zu seyn ; es wechselte mehrmals die Besitzer. In dem sech-
zehnten Jahrhundert besafsen es die Grafen von Tübingen, in der folgenden Zeit
die Freiherren von Girardi als Lehen des Hauses von Baden.
Die Trümmer zeugen von der Macht der alten Besitzer 5 in weitem regelmäfsigem
Vierecke eingeschlossen, liegen verworren die Ueberreste grofser Bauten, geschützt
durch eine starke Ringmauer. Von dem Ufer her war diese wohl unübersteiglich;
an der Seite der höhern Spitze des Hügels schützten sie tiefe Gräben und starke
Vorwerke. Unbekannt ist die Zeit der Zerstörung.
Das Städtchen Burkheim mit den Ruinen einer Burg liegt südwärts von Sponeck.
Beide, die Burg und das Städtchen , reichen in die ältesten Zeiten hinauf. In ersterer
soll schon Karl der Grofse eine Nacht über gewohnt haben, und die Befestigung
des letztem auf seinen Befehl wieder hergestellt worden seyn. Seit der Regierung
Otto des Grofsen erscheint Burkheim als der Silz einer Herrschaft, welche von
jenem Kaiser an das Stift Einsiedeln geschenkt wurde. In dem dreizehnten Jahr-
hundert veräufserte sie das Stift wieder, und von ihr trug ein edles Geschlecht seinen
Namen. In den folgenden Zeiten hatte sie nach einander verschiedene Besitzer, bis
sie aus den Händen der Stauffen und Ratzenhausen an Oestreich übergieng. Von dem
neuen Besitzer wurde sie 14^7 a^s Pfandschaft ausgeliehen, und erst 1737 wieder
eingelöst, um an einen Herrn von Bernkastel als Erblehn gegeben zu werden (für
die Summe von 37,000 Gulden). Durch Heirath kam sie auf die Herren von Fah-
nenberg. Während des dreifsigjährigen Krieges wurde die Stadt von den Schweden
verwüstet; die Burg ist in den Kriegen Ludwigs des Vierzehnten zerstört worden.
Die letzten Trümmer auf dieser Seite des Kaiserstuhles liegen der Stadt Breisach
gegenüber; es sind die Ruinen der Burg Höhingen, welche von dem sehr alten
Geschlechte der Grafen Usenburg erbaut worden. Sie sollte vermuthlich statt des
nahen untergegangenen Stammschlosses den Bürgern Breisachs gegenüber stehen.
Durch Heirath war sie in dem vierzehnten Jahrhundert an die Markgrafen von
 
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